Verkehrsclub Deutschland

VCD Archiv zum Verkehr in der Region Siegen-Wittgenstein und Olpe 1989 - 2023

Achim Walder

Verkehrsclub Deutschland Chronik 2002

VCD Kreisverband Siegen-Wittgenstein und
VCD Landesverband Nordrhein-Westfalen

2002

Nachteile bzw. Schwächen des neuen DB-Preissystems

Flexibilität wird teurer: Durch die Einführung der Plan&Spar-Preise erhalten diejenigen Kunden Staffel-Rabatte, die 7 Tage, 3 Tage oder 1 Tag im Voraus buchen. An die Rabatte sind generell Bedingungen wie Zugbindungen, Hin- und Rückfahrt (7 + 3 Tage-Rabatte) sowie Wochenendbindung (7 Tage-Rabatt) geknüpft. Dreiecksfahrten werden nicht mit Plan&Spar-Preisen rabattiert. Wer weiterhin spontan reisen will, kann lediglich die neue BahnCard 25 einsetzen, und zahlt somit weitaus mehr als heute. Außerdem können Termine/ Verabredungen wegen der Zugbindung mit Plan&Spar-Tarifen nicht flexibel gestaltet werden. Fahrkarten verfallen: Hat der Kunde/die Kundin einen Zug verpasst, verfällt das Ticket aus dem Plan&Sparkontingent ersatzlos. Nur die evtl. noch nicht angetretene Rückfahrt, die ebenfalls mitgebucht werden musste (7 + 3 Tage-Rabatte) bleibt erhalten. (Anmerkung: wird evtl. von der DB bis Dezember noch geändert) Fahrkarten verfallen auch, wenn die Verspätung anderer öffentlicher Verkehrsmittel (Straßenbahn, Bus ...) die Ursache für das Verpassen des Zuges ist. Einzige Ausnahme ist eine Verspätung, die von der DB verschuldet wurde. Hier wäre eine Informationsvernetzung dringend erforderlich ... _/1W

2002

Schlechter Service auf der Rothaarbahn - Reisende warten ohne Information bei Betriebsstörungen

Am Samstag (5-1-2002) standen einige Fahrgäste um 13.44 Uhr am Bahnhof Ferndorf und wollten nach Siegen. Sie warteten am Bahnhof, bis der Zug fahrplanmäßig hätte einfahren müssen. Er kam aber nicht! Nach 20 Minuten Wartezeit bei ca. -10°C ermöglichte ein Fahrgast weiteren 4 Fahrgästen die Fahrt mit dem eigenen Auto zum Kreuztaler Bahnhof, um von dort mit dem RE 16 nach Siegen zu gelangen. Auf Nachfragen am Siegener Bahnhof stellte sich heraus, dass der eine oder andere Zug der Rothaarbahn im Schnee stecken geblieben war und der oben genannte Zug, leider ausgefallen war. Dies kann bei mangelhafter Räumung bedauerlicherweise vorkommen. Der VCD meint: Die DB-Regio hat es offensichtlich immer noch nicht verstanden, dass sie ein Dienstleistungsunternehmen ist und in solchen Fällen die Fahrgäste informiert werden müssen. Der Ferndorfer Bahnhof ist seit geraumer Zeit „Plus-Punkt“ und als solcher auch mit modernen Kommunikationseinrichtungen wie Sprechanlage und Videoüberwachung ausgestattet. Eine Mitteilung über Betriebsstörungen mittels Lautsprecher ist jederzeit möglich. Leider ist das beschriebene Ereignis kein Einzelfall und Defizite bei der Fahrgastinformation treten in der Region häufig auf ... _/1W

2002

VCD Untersuchung: Verkehrsmittelwahl / Strukturanalyse Kreuztal

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) Kreisverband hat sich zum Ziel gesetzt, die Verkehrsmittelwahl der Besucher des Stadtzentrums Kreuztal genauer zu untersuchen. Im Rahmen dieser Studie wird auch eine Befragung zur Struktur des Einzelhandels durchgeführt, um ein umfassendes Bild der Mobilität und des Einkaufsverhaltens in dieser Stadt zu gewinnen. 400 Personen wurden gezielt in der Kreuztaler Innenstadt an verschiedenen Wochentagen von Montag bis Samstag und zu unterschiedlichen Uhrzeiten zwischen 9 und 18 Uhr befragt. Die Auswahl der Tage berücksichtigt dabei verschiedene Wetterbedingungen, sowohl bei gutem als auch bei Regenwetter. Als Befragungsorte wurden bewusst der Rote Platz, die Marburger Straße und das alte Einkaufszentrum gewählt, um eine Vorauswahl bei den Verkehrsmitteln zu vermeiden. Diese Strukturanalyse strebt an, nicht nur die aktuelle Verkehrsmittelwahl zu erfassen, sondern auch mögliche Einflussfaktoren auf das Verhalten der Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer zu identifizieren. Durch die Verknüpfung mit einer Einzelhandelsbefragung werden zudem Zusammenhänge zwischen Mobilität und Einkaufsgewohnheiten ergründet. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen als Grundlage für die Entwicklung nachhaltiger Mobilitätskonzepte und die Gestaltung des Einzelhandels in Kreuztal dienen.

2002

Landesregierung will Förderung der Verkehrsverbünde jetzt um 50 % kürzen

Falsches Signal – Mittelkonkurrenz zum Metrorapid

Die Beibehaltung der Förderung von Verkehrsverbünden in NRW fordert der Verkehrsclub Deutschland. Nach Informationen des VCD wollte die Landesregierung die Mittel für das laufende Jahr streichen, jetzt ist von einer Kürzung um 50 % die Rede. Gleichzeitig sollen Millionen in das Projekt Metrorapid fließen. „Ein völlig falsches Signal“, so VCD-Sprecher Achim Walder. Derzeit erhalten die neun Kooperationsräume in NRW jeweils 0,5 Euro pro Einwohner für Aufgaben wie verbesserte Tarife, einheitliche Fahrpläne und Fahrgastinformation etc. Durch die geplanten finanziellen Einbußen treten besonders bei den kleineren Zweckverbänden große Probleme auf. Viel Geld ist zur Stützung des neuen Verbundtarifes in Siegen-Wittgenstein und Olpe notwendig. Fahrplaninfos und Fahrgastinformationen an Bahnhöfen und Haltestellen wurden bisher damit finanziert. Wenn dies alles nicht mehr finanziert werden kann, werden weniger Fahrgäste im ÖPNV die Folge sein, ein Rückschritt, so der VCD-Kreisverband. Die Verbundförderung wird aus den Regionalisierungsmitteln des Bundes bezahlt – deren Erhöhung nun geringer ausfällt als von der Landesregierung angenommen. Aus diesem Topf nimmt das Landesverkehrsministerium jedoch gleichzeitig die Mittel für Planung und Werbung für den Metrorapid – aus Sicht des VCD falsche Prioritäten:“Wir haben kein Verständnis dafür, dass immer mehr Millionen in das fragwürdige Prestige-Projekt Metrorapid fließen sollen, während für elementare Aufgaben im öffentlichen Verkehr Mittel gekürzt werden“, erklärt VCD-Sprecher Walder. „Man kann Geld eben nur einmal ausgeben – wir meinen, dies sollte mit dem größtmöglichen Nutzen für die Fahrgäste geschehen, das heisst, für die bessere Bahn und eben auch für die Förderung der Verbünde in NRW“, so der VCD. Der VCD-Vorstizende Achim Walder erwartet von den Landespolitikern einen entsprechenden Einsatz für den Mittelfluss von Düsseldorf in die Region Siegen-Wittgenstein und Olpe, damit der Bus und Bahnverkehr bestand hat und weiter verbessert werden kann ... _/1W

2002

„Schwarzer Tag für die Tourismusregion Süd-Sauerland“

„Bahnstrecke Olpe – Dieringhausen“

Mit Schrecken vernahm der VCD Kreisverband Siegen-Wittgenstein – Olpe die beschlossene Streichung der Bahnstrecke Olpe – Dieringhausen aus dem Trassensicherungsprogramm. Bisher ist die Tourismusregion Südsauerland lediglich für den Ballungsraum Ruhrgebiet über die Ruhr-Sieg-Strecke für Nutzer des ÖPNV akzeptabel erreichbar. Zahlreiche Besucher aus dem nahen Rheinland haben bisher keine Wahl und müssen für die Anreise den privaten PKW nutzen. In Zeiten steigender Kosten für den Betrieb eines privaten PKW wird die Bereitschaft, mit eben diesem auch weiterhin in hohem Maße Kurzausflüge durchzuführen weiter sinken. Angebote der Bahn oder der regionalen Verkehrsverbünde zeigen, dass mit besonderen Fahrscheinangeboten wie z.B. dem „Schönes-Wochenende-Ticket“ oder „SchönerTagTicket NRW“ attraktive Alternativangebote bestehen, die intensiv genutzt werden. Potentialabschätzungen haben für die Tourismusregion Südsauerland eine Nachfrage von ca. 3,7 Mio. Besuchern pro Jahr ergeben. Hierbei nimmt der Quellmarkt Rheinland und angrenzende Niederlande und Belgien einen Anteil von ca. 30% ein. Die daraus resultierende Anzahl der Tagesausflügler wurde mit 1,1 Mio. Besuchern aus dem o.g. Gebiet ermittelt. Berücksichtigt man Zahlen, nachdem ein durchschnittlicher Tagestourist ca. 20 € vor Ort ausgibt, so macht dies in der Summe ca. 20 Mio. €, ein Betrag der der Tourismusregion gut tut und den sie auch weiterhin erhalten sollte. Der so wichtige Quellmarkt Rheinland wird sich zukünftig aber eher in Regionen orientieren, die für ihn besser erreichbar sind, z.B. die Eifel (Bad Münstereifel, das Ahrtal, Schleiden, usw.). Besonders bedauerlich ist auch die Tatsache, dass die Idee, Sonderverkehre anbieten zu wollen nun definitiv nicht mehr realisiert werden kann. So hätten bis zu 30 Sonderzüge pro Jahr mit je 400 bis 600 Fahrgästen beispielsweise von Köln starten können, um dann direkt zur Anlegerstelle der Biggeseeschifffahrt in Sondern zu fahren etc. Dem VCD Kreisverband fällt in diesem Zusammenhang auf, dass die CDU-Kreistagsfraktion offensichtlich noch nicht den gleichen Kenntnisstand hat, wie andere Fraktionen in anderen Regionen. Dort wurden schon erfolgreich diverse Strecken (z.B. Zellertalbahn/Pfrimmtalbahn in Kooperation mit der erfolgreichen Eurobahn) auf Grund touristischer Aspekte reaktiviert. Außerdem bedauert es der VCD, dass nicht die Entscheidungsträger die Leidtragenden sein werden, sondern viel mehr die zahlreichen kleinen und großen Betriebe (Hotels, Restaurants, Gaststätten, Biggesee-Schifffahrt) der Region, die zukünftig auf nicht unerhebliche Einnahmen verzichten müssen. Deswegen fordert der VCD Kreisverband, die Entscheidung, den Streckenabschnitt Olpe – Dierinhausen aus dem Trassensicherungsprogramm zu nehmen dringend zu überdenken um somit weiterhin die Option auf eine baldige Reaktivierung der Strecke zu haben ... _/1W

2002

Metrorapid verzögert Realisierung wichtiger Projekte

Metrorapid verzögert Realisierung wichtiger Projekte für Bus und Bahn/Festhalten an Magnetbahn angesichts dramatischer Finanzierungskrise im öffentlichen Verkehr unverantwortlich.

Als „zumindest irreführend“ hat der Verkehrsclub Deutschland (VCD) Aussagen des Siegener SPD-Landtagsabgeordneten Hans-Dieter Moritz bezeichnet, wonach eine etwaige Realisierung des Metrorapid nicht zu Lasten der Finanzierung von Projekten des öffentlichen Verkehrs auch in Südwestfalen gehe. „Klar ist: Man kann Geld nur einmal ausgeben“, so VCD-Sprecher Achim Walder. Im Jahr 2002 wurden von seiten des Landes gut 15 Mio € für das Projekt Metrorapid aufgewandt, für 2003 sind 31,2 Mio € vorgesehen. Auch wenn diese Mittel zukünftig durch Bundesmittel refinanziert werden, bedeutet das, dass zumindest derzeit andere Maßnahmen für Bus und Bahn nur in eingeschränktem Ausmass finanziert werden können. „Somit verschärft die Verwendung von Mitteln für den Metrorapid die akuten Probleme bei der zukünftigen Finanzierung von Projekten des öffentlichen Verkehrs in NRW“, so Walder. Richtig sei allerdings auch, dass dabei der Metroapid nur einer und nicht der gewichtigste Aspekt sei: So fällt infolge des neuen Regionalisierungsgesetzes im Bund die Steigerung der Mittel für Bahn und Bus geringer aus als angenommen (für NRW 2002 gut 80 Mio € weniger). Zudem müßten die jetzt umgesetzten Verbesserungen im regionalen Bahnverkehr finanziert werden. Schließlich habe die Landesregierung ergänzende eigene Mittel gestrichen und durch Bundesmittel ersetzt. Für den Bereich des Regierungsbezirkes Arnsberg bedeute das, dass im gesamten Regierungsbezirk für neue Projekte im ÖPNV-Landesprogramm 2002-2006 (2. Stufe) nur 25 Mio € zur Verfügung stünden – also 5 Mio € pro Jahr. Von seiten der Kommunen und Kreise angemeldet (und als realisierungswürdig eingestuft) wurden aber Projekte mit zuschußfähigen Kosten von über 250 Mio €. „Das heisst: Entweder kann kaum etwas neu finanziert werden, oder aber viele Projekte müßten gestrichen oder verschoben werden,“ so Achim Walder. Unter die 2. Stufe des ÖPNV-Ausbauprogramms fallen auch die Neugestaltung der Bahnhofsunterführung Siegen Hbf, Verbesserungen an Haltestellen in Siegen und Olpe sowie die Erweiterung der Hellertalbahn (Führung über Neunkirchen nach Salchendorf) mit einem Gesamtvolumen an zuschußfähigen Kosten von rund 22 Mio €. „Dass Teile der SPD angesichts der dramatischen Finanzkrise im öffentlichen Verkehr, wo viele unstrittige Verbesserungen auf Jahre hinaus nicht umgesetzt werden können, am unsinnigen Prestigeprojekt Metrorapid festhalten – darin liegt der eigentliche Skandal“, so Walder. Ausdrücklich begrüßt der VCD, dass nach Aussage von Moritz die SPD weiter zum Beschluß des Landtages vom 1.3.02 stehe, wonach keine Landesmittel für den Metrorapid zur Verfügung gestellt werden. Dann aber stelle sich die Frage, woher denn die – bei Erhalt der Bundesmittel von 1,75 Mrd € – mindestens fehlenden 1,5 Mrd € für das Projekt kommen sollen, so der VCD ... _/1W

2002

Kein Fernverkehr mehr in Südwestfalen

VCD gibt Tipps, wie man mit dem neuen DB-Preissystem trotzdem sparen kann

Mit dem Fahrplanwechsel vom vergangenen Sonntag hat Südwestfalen auch die letzte direkte Anbindung mit Fernverkehr-Zügen verloren – ist also das neue Preissystem mit Frühbucher-Rabatten für Fernzüge hier nur für weite Reisen nach München oder Hamburg von Bedeutung? Keineswegs, meint der Verkehrsclub Deutschland (VCD): Im Einzelfall könne man sogar auf mittleren Entfernungen sparen, indem man einen Fernzug mitbucht, obwohl man nur Nahverkehrszüge benutzen will. Hintergrund: Die neuen Preise und damit auch die Rabatte gelten nicht bei reinen Fahrten im Nahverkehr, dort wird es zum Teil sogar teurer. „Wer sich also früh auf einen Zug festlegen kann, kann auch in Südwestfalen mit den neuen Preisen sparen“, so VCD-Sprecher Achim Walder. Beispiel Siegen – Dortmund: Mit dem Nahverkehr (z.B. zur Minute 44 ab Siegen Hbf, einmal Umsteigen in Hagen) braucht man 2 Stunden und 6 Minuten, Kosten für eine Fahrt 19,60 Euro (ohne Ermässigung). Fährt man dagegen ab Hagen mit dem IC, braucht man genauso lange, der Normalpreis von 24,20 Euro würde sich bei Plan & Spar 25 (drei Tage im Voraus buchen, mit Hin- und Rückfahrt) auf 36,40 Euro verringern, pro Fahrt also 18,20 Euro. Ähnlich sieht es aus für die Verbindung Siegen – Düsseldorf, wenn man über Köln fährt und ab dort einen IC bucht. Beispiel Siegen – Essen: Mit dem durchgehenden RegionalExpress braucht man gut 2 Stunden, Kosten pro Fahrt ohne Ermässigung 21 Euro. Bucht man nun die Fahrt bis Duisburg und ab Essen mit dem IC, kommt man mit Plan & Spar 25 auf 40,80 Euro (also 20,40 Euro pro Fahrt) und mit Plan & Spar 40 auf 32,80 Euro (also 16,40 Euro pro Fahrt) – im letzteren Fall müsste man allerdings eine Woche im Voraus buchen und ein Wochenende zwischen Hin- und Rückfahrt haben. Beispiel Siegen – Frankfurt: Mit dem durchgehenden RegionalExpress (z.B. Minute 18 ab Siegen Hbf) braucht man 1 Stunde 47 Minuten zum Preis von 19,40 Euro. Nutzt man dagegen ab Gießen den IC, kann man wieder etwas sparen: Mit Plan & Spar 25 kostet es 35,60 Euro (also 17,80 Euro pro Fahrt), bei Plan & Spar 40 wären es 30 Euro (also 15 Euro pro Fahrt). Sparen mit BahnCard: Mit der neuen BahnCard wären es in allen Fällen nochmal 25% weniger. Intreressant wird es für Fahrten mit mehreren Personen: Mitfahrer würden bei Plan & Spar jeweils für die Hälfte fahren. „Die Beispiele zeigen: Sparen mit den neuen Bahnpreisen kann man auch auf mittleren Entfernungen, insbesondere mit mehreren Personen“, so Achim Walder. Dies gelte allerdings nur dann, wenn man sonst keine günstigen Fahrmöglichkeiten (Monatskarte, Semesterticket) habe und sich frühzeitig auf eine Verbindung festlegen könne. „Flexibel und noch günstiger fährt man mit der bisherigen BahnCard mit 50% Rabatt ohne Festlegung auf einzelne Züge“, so Walder – ein Grund, weshalb sich der VCD für die weitere Gültigkeit der alten BahnCard zusätzlich zur neuen einsetzt ... _/1W

2002

Letzter Fernzug verlässt die Region Südwestfalen

Ende der IR-Ära, Jahrzehnte verfehlte Verkehrspolitik der Region

Nun ist es soweit, die Großstadt Siegen, die Region Siegen-Wittgenstein-Olpe gerät in das verkehrliche Abseits. Kein Fernverkehr mehr in der Region! Lange hat der Kampf um den IR gedauert, nun verlässt am Samstag um 17:42 der letzte Fernzug das Siegerland. In den 70-er Jahren fuhren durch oder aus der Region Züge teilweise mit Speisewagen oder IC-Wagen. Ziele, die direkt erreicht werden konnten waren

· Oberstdorf, München, Stuttgart, Heidelberg, Frankfurt
· Würzburg, Nürnberg, Passau
· Oberhausen, Dortmund, Hagen, Münster, Emmerich, Norddeich
· Kassel
· Köln, Venlo, Eindhoven

1988 wurden diese Verbindungen zu Gunsten des IR-Vorlaufbetriebs (IR-22) eingestellt. In ganz Deutschland wurde ein neues Produkt aus der Taufe gehoben. Ein schneller hochwertiger Fernverkehr, der die Regionen verbinden soll. Die Wagen wurden umgebaut und die Züge hatten ein Bistro. Auf der Strecke Hagen-Siegen-Frankfurt kamen die Verbesserungen außer dem neuen Namen der Züge erst spät. Mehrere Jahre wurde weiterhin altes Wagenmaterial eingesetzt. Auch hatte der IR lange Zeit mit Verspätungen zu kämpfen, die durch die Fahrtrichtungswechsel in Hagen und Gießen verursacht wurden. Auch waren die Wendezeiten an den Endbahnhöfen in Frankfurt und Münster zu kurz. Es besserte sich erst mit der Einführung von Wendezugeinheiten mit Steuerwagen. Aus technischen Gründen wurden diese jedoch bald wieder von der Strecke abgezogen. Nun erhielten die Züge eine Lokomotive an jedem Ende, ein umsetzen der Lok entfiel dadurch, doch die Betriebskosten stiegen. Die Fahrgastzahlen waren nach der Einführung des IR-Verkehrs zurückgegangen. Halte wie in Kreuztal wurden gestrichen, Fahrgäste mussten erst mit dem Bus nach Weidenau fahren, denn Zugverbindungen waren mit langen Wartezeiten in Weidenau verbunden. Auch fuhren die IR nicht den Hauptbahnhof Siegen an. Lange gab es auch Streit im Kreis Olpe, sollte der Zug nun in Altenhundem oder Finnentrop halten, beide Bahnhöfe hatte Anschlussverbindungen, die Bahn nach Attendorn und Olpe oder wichtige Busverbinden von Altenhundem. Es kam zu einer schlechten Lösung: der IR-Zug der alle zwei Stunden fuhr wechselte alle vier Stunden den Bahnhof. Im nächsten Fahrplan hielt er dann an beiden Bahnhöfen. Nicht mit jedem Fahrschein konnte man den IR nutzen, (im Ruhrgebiet gab es ein Zusatzticket für die IR-Nutzung), Fahrgäste mit Verbundfahrausweisen und Studenten mit Semesterticket waren ausgeschlossen. Bei der DB-Fahrplanauskunft wurde die direkte Verbindung Hagen-Frankfurt durch Südwestfalen meist nicht angeboten, sie war von der Fahrzeit kürzer und preiswerter als die Verbindung über Köln. Der VCD vermutete dahinter System. Während die Rheinstrecke hohe Fahrgastbelastungen aufwies, fuhren die IR nicht ausgelastet. 1996 berichtete das Fachblatt „BahnReport“ (3/1996) von internen Beschlüssen des Vorstands der Deutschen Bahn AG, den InterRegio als Zuggattung abzuschaffen. Von 1996 an wurde versucht, dem IR neue Endbahnhöfe zu geben. Im Gespräch waren im Süden Heidelberg oder Würzburg. Im Norden wurde der IR nach Düsseldorf umgeleitet mit Verbindungen nach Aachen. Alles hatte jedoch nicht den erhofften Erfolg. Zum Fahrplanwechsel 2001/02 wurden bis auf eine IR-Verbindung alle anderen gestrichen. Nur die Verbindung Frankfurt-Siegen-Norddeich mit je einem Zug pro Richtung blieb erhalten. Durch Einsatz von Zweckverband Personennahverkehr und Land NRW wurde der neue RegionalExpress RE16 im Stundentakt eingesetzt. Eine durchgehende Verbindung war aber nicht mehr gegeben. Alle Fahrgäste müssen heute in Siegen und Giessen umsteigen, was mit mehr Unannehmlichkeiten verbunden ist, besonders seitdem die Verbindung Giessen-Siegen-Köln mit sehr viel Verspätung unterwegs ist und Anschlusszüge meist nicht erreicht werden. „Was bleibt: Eine Stadt wie Siegen ohne Fernverkehrverbindungen, eine Region im verkehrlichen Abseits, nur Nahverkehrszüge mit stark reduziertem Komfort (nur eine Toilette, harte Sitze, keine Verpflegung)! Eine vergleichbare Region muss man schon suchen!“ so Achim Walder vom VCD-Kreisverband Siegen-Wittgenstein und Olpe ... _/1W

2002

RegionalExpress 9: Verspätungen sind Normalität

Pünktlichkeit der Bahn auch mit neuen Doppelstockwagen nur noch Utopie?

Jeder Bahnreisende kennt dies: Man hat einen Termin – beruflicher oder privater Natur -, kommt rechtzeitig zum Bahnhof, aber der Zug zum gewünschten Ziel bleibt aus. Insbesondere die RE 9 (Krefeld – Siegen) ist davon betroffen. Weniger als 40% der Züge kommen pünktlich an, dies gilt für beide Richtungen. Durch diese Verspätungen sind oftmals notwendige Anschlüsse von Bus und Bahn nicht mehr zu erreichen, wie dem VCD-ÖPNV-Tagebuch, das von Reisenden der Region täglich ausgefüllt wird, zu entnehmen ist. Die Last des Wartens trägt der Bahnreisende. Zwar werden gerade jetzt vor der Weihnachtszeit zusätzliche Züge angeboten, jedoch profitieren z. B. Berufspendler wenig von diesem Angebot. Um diesen Bahnkunden wenigstens eine kleine Entschädigung für ihre unfreiwillige Wartezeit zu bieten, sollte die Bahn AG aufgrund von Verspätungen Gutscheine für eine kostenlose Fahrt bereitstellen. Zuganschlüsse in Siegen Richtung Norden und in Köln werden nicht erreicht. Eine Stunde schenkt der Bahnkunde der DB. Die DB wird auch den neunen Fahrplan nicht einhalten können, die neuen Doppelstockwagen verbessern nur den Komfort der längeren Reise. Die Fahrgäste, die die Regionalbahn zwischen Au-Wissen-Betzdorf und Siegen benutzen werden ab dem Sonntag in alten Silberlingen fahren, diese sind nicht behindertengerecht und bieten wenig Service. Weiterhin stehen Fahrpreiserhöhungen bei Bus und Bahn an: Ab 15.12. gilt in Südwestfalen in Bus und Bahn die BahnCard nicht mehr. Für viele Gelegenheitspendler (Fahrgäste die nur 3 mal die Woche zur Arbeit unterwegs sind) erhöht sich der Fahrpreis um durchschnittlich 60%. Eine weitere Erhöhung steht allen Fahrgäste am 1.8.2003 ins Haus. Alle Fahrkarten werden wieder um 5% teurer. "Wo bleibt eigentlich die Serviceleistung im Gegenzug zu den ständigen Fahrpreiserhöhungen?" fragt der VCD. Nun ist es an der Zeit, dass die Bahn AG ihr Angebot schnellstens nachbessert, damit nicht noch mehr Kunden von der Schiene zum Auto abwandern ... _/1W

2002

InterConnex statt Interregio

Zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember wird die Deutsche Bahn AG mit dem Interregio Frankfurt – Siegen-Weidenau – Norddeich den letzten Fernverkehrszug, der zur Zeit noch den Bereich Siegen-Wittgenstein/Olpe bedient, streichen. Welche Perspektiven der Schienenpersonenfernverkehr im heimischen Raum hat, darüber diskutierten die Mitglieder des Arbeitskreises Schienenverkehr Südwestfalen und des VCD-Kreisverbands Siegen-Wittgenstein auf einer gemeinsamen Veranstaltung kürzlich mit Dipl. Ing. Uwe Brücher, der als Teamleiter Angebots- und Geschäftsentwicklung bei der Connex Regiobahn GmbH, Frankfurt, tätig ist. Hübner erläuterte, dass das Angebot InterConnex eine Alternative zwischen dem hochwertigen Fernverkehr der DB AG (Intercity, Intercity-Express) und dem Nahverkehr darstellt und als Antwort auf die bundesweite Einstellung der Interregio-Verkehre gedacht sei. Wesentliche Produktmerkmale seien ein einfacher Tarif, der auf einem niedrigen Grundpreis aufbaut. Fahrscheine sind ohne Aufpreis im Zug sowie in den meisten Reisebüros erhältlich. Das Tarifniveau liege deutlich unter den DB-Preisen. Der große Erfolg des ersten InterConnex, der seit 1. März 2002 in der Relation Gera – Leipzig – Berlin – Rostock verkehrt, zeige, dass bei einem guten Preis-/Leistungsverhältnis auch außerhalb der Ballungsgebiete Fernverkehrszüge mit hoher Auslastung gefahren werden können. Ab 15. Dezember 2002 werde daher ein weiterer InterConnex Zittau (Oberlausitz) mit Stralsund über Cottbus und Berlin verbinden. Für den Frühsommer 2003 sei mit einem Laufweg von über 900 km ein tägliches Angebot in der Relation Köln – Siegen – Gießen – Kassel – Halle – Berlin – Rostock geplant. Der Zug nach Berlin/Rostock wird Siegen gegen 9.30 Uhr verlassen, der Gegenzug erreicht Siegen gegen 16.45 Uhr. Arbeitskreis Schienenverkehr und VCD begrüßen den Aufbau eines alternativen Angebots im Schienenpersonenfernverkehr, zeigt doch das Beispiel des InterConnex, dass sich auch in diesem Marktsegment durch den Wettbewerb verschiedener Anbieter Vorteile für den Kunden ergeben und Regionen, die nicht ins Angebotskonzept der DB passen, erfolgreich im Schienenpersonenfernverkehr bedient werden können ... _/1W

2002

VGWS-Mobilitätsgarantie für Südwestfalen

Bus- und Bahnnutzer in Südwestfalen erhalten bei Verspätungen Taxikosten erstattet.

Die Ausdehnung der Mobilitätsgarantie bei Bus und Bahn auf ganz NRW und die Erweiterung der Grundlagen für die Erstattung von Taxikosten fordert der Verkehrsclub Deutschland (VCD). Derzeit gilt: Sind Bus oder Bahn an der Haltestelle mehr als 20 Minuten verspätet, erstatten die Verkehrsunternehmen auf Antrag die Kosten für eine Taxifahrt (Rhein-Ruhr, Südwestfalen, Bielefeld) bzw. stellen ein Tagesticket zur Verfügung (Rhein-Sieg, Aachen). „Wir halten diese Regelungen nicht für ausreichend“, erklärt VCD-Sprecher Achim Walder. Nach Meinung des VCD sollte die Erstattung von Taxikosten auf alle Zweckverbände in NRW ausgeweitet werden. Reine Kulanz-Angebote seien zu wenig. Auch vom Versenden eines Tagestickets hält der VCD nicht viel. „Was nützt mir als Monatskarten-Inhaber ein Tagesticket, wenn ich konkrete Taxikosten hatte?“ so VCD-Sprecher Walder. Auch die Bedingungen müssen laut VCD dringend erweitert werden. Denn: Der gegenüber der bisherigen Regelung viel wahrscheinlichere Fall, dass eine u.U. geringere Verspätung etwa der Bahn dazu führt, dass der Anschluss-Bus weg ist und man insbesondere abends und am Wochenende länger warten müsste, wird derzeit gar nicht abgedeckt. Der VCD schlägt daher folgende Regelung vor: Taxikosten werden erstattet, wenn die Gesamtreisezeit ohne Taxi-Inanspruchnahme mehr als 20 Minuten länger gegenüber dem fahrplanmäßigen Betrieb gedauert hätte. Nach Informationen etwa von Seiten des VRR kürzlich auf der 2. landesweiten Qualitätskonferenz in Bielefeld gehen aktuelle Überlegungen durchaus in diese Richtung. Allerdings sollen u.U. erst vor Ort Anschlüsse definiert werden, für die eine Garantie in Frage käme – aus Sicht des VCD ein zu langes und aufwendiges Verfahren. „Wir wollen, dass der Kunde wirklich König wird in Bus und Bahn“, so VCD-Sprecher Walder. Mit der klaren Regelung wie vom VCD vorgeschlagen gäbe es aber auch keine „Anspruchsinflation“, etwaige Sorgen von Verkehrsunternehmen seien unbegründet. Das zeigt laut VCD schon die bisherige Erfahrung: Im größten Verbund VRR wurden 2001 gerade mal 3000 Erstattungen mit einer Summe von 45 000 € ausgezahlt – bei 253 Millionen Fahrten mit der Monatskarte Ticket 2000 ... _/1W

2002

„Siegtal pur – die Region Siegerland radelt sich ins Abseits“

Netphens Bürgermeister Rüdiger Bartsch zeigt 60 Radfahrern Fahrradtourismus im Rhein-Sieg-Kreis

Nach Auffassung des VCD-Kreisverbandes Siegen-Wittgenstein ist es zu begrüßen, dass auch heimische Politiker endlich den Nutzen und auch den Werbeeffekt einer offiziell durchgeführten Radtour erkennen. In diesem Fall fuhr der Netphener Bürgermeister Rüdiger Bartsch mit ca. 60 weiteren Radfahrern von der Siegquelle bis zur Siegmündung. Anlass für diese Fahrt war die Aktion „Autofreies Siegtal“ zwischen Schladern und Siegburg, bei der viele Straßen entlang des Flusses den Radfahren vorbehalten blieben. Aber leider haben die heimischen Vertreter in der Politik wohl nicht erkannt, dass auch Siegen und Netphen im Siegtal liegen und eine Ausweitung der Aktion „Autofreies Siegtal“ auf eben jene Städte einen erheblich größeren Nutzen hätte, als lediglich eine radelnde Delegation flussabwärts zu schicken. In vielen Flusstälern der Republik werden seit Jahren autofreie Sonntage zu Gunsten der Radfahrer durchgeführt. Diese erfreuen sich größter Beliebtheit und sind zu einer wichtigen Einnahmequelle für die entsprechende Region geworden. Die Zahl der Kurzurlauber und Tagesausflügler nimmt stetig zu und die hiesige Region sollte von diesem Zuwachs auch profitieren, dazu müssen aber Anreize geschaffen werden, Gäste nach Siegen-Wittgenstein zu locken. Wie so oft zuvor haben aber die heimischen Politiker mal wieder geschlafen und unsere Heimat ein weiteres mal ins Abseits manövriert! ... _/1W

2002

Tarifinfos informieren nicht über Preiszuschlag zum ALT

Fahrgäste erleben in Südwestfalen böse Überraschung!

Seit gut einem Monat hängen an den Bushaltestellen der Region die neuen Tarifinfos der Verkehrsgemeinschaft Westfalen-Süd. Der VCD Kreisverband Siegen-Wittgenstein+Olpe begrüßt, dass nun mehr alle Busnutzer, mit Ausnahme der Siegener Bevölkerung (das Siegener Stadtgebiet ist noch nicht auf das neue Haltestellensystem umgerüstet) schon an der Einstiegshaltestelle selbst anhand dieser Tarifinfos den zu entrichtenden Fahrpreis ermitteln können. Leider haben die Tarifinfos ein schwerwiegendes Defizit: Der Preisaufschlag für die Nutzung eines Anruf-Linien-Taxis fehlt. Diese Preisangabe ist wichtig für die Entscheidung, ein ALT zu nutzen oder nicht. Bedeutet die Nutzung eines Anruf-Linien-Taxis doch einen Zuschlag von zur Zeit 2 €. Der Fahrpreis für eine Kurzstrecke ist dadurch z.B. mehr als doppelt so hoch wie bei einer regulären Fahrt. Der ahnungslose Fahrgast bestellt also unter der angegebenen Telefonnummer das ALT und wenn er dieses besteigt, erlebt er beim Bezahlen sein blaues Wunder. Ärgerlich ist in diesem Zusammenhang, dass viele Verbindungen zum kleinen Fahrplanwechsel im Juni auf ALT-Verbindungen umgestellt wurden. So wurden die Fahrgäste zum einen durch einen Komfortverlust bestraft und des weiteren durch eine kräftige Fahrpreiserhöhung, von der viele aber erst beim Bezahlen im Taxi erfuhren ... _/1W

2002

VWS-Haltestellen ohne Fahrplan

Der Verkehrsclub Deutschland e.V. ist für viele Menschen Ansprechpartner Nr. 1, wenn es um Mobilität und die damit verbundenen Probleme geht. Beim VCD Kreisverband Siegen-Wittgenstein – Olpe häuften sich in den letzten Wochen die Beschwerden über die mangelhafte Ausstattung an den Bushaltestellen der Region. Viele der Haltestellenmasten verfügen über keinen Fahrplan und/oder keine Tarifinfo. Eine stichprobenartige Überprüfung des VCD hat ergeben, dass an 15 % der Haltestellen der Fahrplan fehlt oder durch Witterungseinflüsse derart beschädigt ist, dass er größtenteils nicht mehr lesbar ist. Dieser Eindruck wird durch die Auswertung des VCD-ÖPNV-Tagebuchs bestätigt, bei dem erstmals auch der Busverkehr mituntersucht wurde. Der VCD hat Verständnis, dass bei zunehmendem Vandalismus nicht jeder zerstörte und gestohlene Fahrplan binnen einer Stunde ersetzt werden kann, an vielen Haltestellen fehlt der Fahrplan oder die Tarifinfo aber schon über Wochen. Besonders bedauerlich ist nach Auskunft des VCD die Tatsache, dass die Verkehrsbetriebe Westfalen Süd AG vor wenigen Wochen zwar einen kleinen Fahrplanwechsel durchgeführt haben, die Fahrpläne in der von ihr bedienten Region aber nur teilweise ausgetauscht haben. So bleiben viele Fahrplankästen weiterhin leer! Tragisch ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass viele Buslinien nicht im Taktverkehr fahren oder viele Taktlücken haben, so dass der Fahrgast in jedem Fall auf einen Aushangfahrplan angewiesen ist, um die nächstmögliche Verbindung zu erfahren. Bedauerlich ist auch, dass an den meisten Bushaltestellen in den letzten Tagen zwar die neuen Tarifinfos mit den neuen Fahrpreisen aufgehangen wurden, die Fahrplankästen blieben aber vielerorts leer! Der VCD Kreisverband Siegen-Wittgenstein – Olpe regt deshalb an, in Zeiten stetig steigender Mobiltelefonnutzung in die Fahrplankästen Aufkleber zu kleben, auf denen z.B. stehen könnte: „Fahrplan geklaut? Wir sorgen für Ersatz – Fahrplan und Tarifauskünfte auch unter Tel. 0271 233840. Ihre VWS.“ Der Aufkleber wird erst dann sichtbar, wenn der Fahrplan fehlt. So kann dem Fahrgast vor Ort per Telefon wenigstens etwas geholfen werden. Dass schnellstmöglich für einen neuen Fahrplan gesorgt werden muss, versteht sich von selbst! Ein weiterer Anlass für Beschwerden war der kleine Fahrplanwechsel und die damit verbundene Umstellung zahlreicher Busverbindungen auf das Anruf-Linien-Taxi-System. Dies schränkt die Flexibilität des Fahrgastes leider erheblich ein, da wenigstens 45 Minuten vor Fahrtbeginn telefonisch vorbestellt werden muss. Damit verbunden ist ein finanzieller Aufschlag auf den regulären Fahrpreis von 2 € nach den ab 1. August gültigen neuen Fahrpreisen . Dies ist nach Ansicht vieler Fahrgäste nicht hinnehmbar und wird zwangsläufig dazu führen, dass viele Fahrgäste sich den sogenannten Komfortzuschlag für das ALT nicht mehr leisten können und wegen mangelnder Nachfrage auch die ALT-Verbindungen mittelfristig gestrichen werden. Der VCD appelliert deshalb zum wiederholten Male an die Entscheidungsträger der Politik, sich mit der VWS auf ein besseres Bedienungskonzept zu einigen und dieses ggf. auch finanziell zu unterstützen! Ferner ist der VCD auch weiterhin an Ihren Erlebnissen mit öffentlichen Verkehrsmitteln interessiert ... _/1W

2002

Mit Volldampf ins Abseits – Biggesee ohne Bahnanschluss ?

In dieser Woche fährt für den WDR ein Sonderzug durch die touristisch reizvollen Regionen NRWs. Der mehr als 100 Jahre alte „Preußenzug“ der Mindener Museumseisenbahn sollte auch den Seebahnhof Sondern am Biggesee ansteuern, da am Bahnhof Sondern aber die Gleisinfrastruktur zurückgebaut wurde, wäre ein Abstellen dieses Sonderzuges nicht möglich gewesen. Dies führte dazu, dass die Organisatoren der Sonderfahrt die Tourismusregion Südsauerland aus dem Fahrplan nahmen und stattdessen Bad Laasphe in Wittgenstein ansteuern! Der VCD-Kreisverband bedauert zutiefst, dass die Region auf eine so bedeutsame Fahrt verzichten muss. Zum einen bringt der Zug über 100 Gäste in die betreffende Region, zum anderen ist damit ein erheblicher Werbefaktor verbunden. Der WDR veranstaltet an den betreffenden Bahnhöfen jeweils ein Fest und sendet zu dem täglich im überregionalen Programm des WDR-Fernsehens ca. ½ Stunde und stellt die betreffende Tourismusregion mit ihren Besonderheiten vor. Diese kostenlose und wirksame Werbung hat das Südsauerland leider an Bad Laasphe verloren. Der VCD sieht darin aber leider erst den Beginn einer Krise. Seit Jahren wurde es seitens der kommunalen Politiker versäumt, sich für die so wichtige Gleisinfrastruktur an der Strecke des 'Biggesee-Express‘ einzusetzen. Dies hatte zur Folge, dass nach und nach Weichen und Ausweichgleise zurückgebaut wurden. Die traurige Folge ist, dass auf der Strecke nur noch der reguläre Linienverkehr abgewickelt werden kann, da es für Sonderzüge auf der eingleisigen Strecke keine Ausweichmöglichkeiten gibt und die Züge auch nicht mehr abgestellt werden können. Trauriger Höhepunkt der bisherigen Politik der Vernachlässigung scheint die Entscheidung zu sein, den bisher stillgelegten Streckenabschnitt Olpe – Dieringhausen aus dem Trassensicherungsprogramm zu nehmen. Die Tourismusregion Südsauerland wird wohl auch weiterhin Touristen verlieren, da der Konkurrenzkampf zwischen den einzelnen Regionen zunehmen wird und sich die Touristenströme mehr und mehr in Regionen orientieren wird, die günstiger zu erreichen sind. So lange die Politik nicht die Notwendigkeit erkennt, sich für die bessere Erreichbarkeit der Tourismusregion Südsauerland auf allen Wegen, also Straße und Bahn einzusetzen, manövriert sie die Region mehr und mehr ins Abseits! ... _/1W

2002

Erhalt des Nachtbussystems im Siegerland

Mit Schrecken verfolgt der VCD Kreisverband Siegen-Wittgenstein die aktuelle Diskussion zum Thema Nachtbus. Einige Kommunen beabsichtigen, aus der Finanzierung des Projekts auszusteigen und gefährden somit das Gesamtprogramm. Für viele jugendliche Fahrgäste ist der Nachtbus die einzige Möglichkeit, abends zu den verschiedenen Kneipen, Diskotheken und Kinos der Region zu gelangen und auch wer abends mal etwas trinken möchte, sollte nicht mehr selber fahren und ist somit ebenso auf dieses Angebot angewiesen. Die zur Zeit oftmals geringen Fahrgastzahlen deuten jedoch nicht auf eine mangelnde Nachfrage hin, sondern beweisen viel mehr, dass das Angebot unattraktiv ist und dringend ausgeweitet werden muss. Zum einen ist der gesamte Altkreis Wittgenstein nicht in das Nachtbusnetz eingebunden, aber auch die meisten Kommunen des Altkreises Siegen werden nur unzureichend oder wie im Fall Burbach und Neunkirchen gar nicht bedient. Die für diese Region bedeutsamen Linien N1 und N2 fahren lediglich alle zwei Stunden, ein Takt, der nach Meinung des VCD nicht attraktiv ist und eher abschreckt, als neue Nutzer anzulocken. Außerdem erschließen sie lediglich Teilgebiete der Städte Siegen, Kreuztal und Freudenberg. Kommunen wie Hilchenbach, Netphen oder Wilnsdorf werden lediglich durch Anruf-Linien-Taxis bedient. Diese ALT’s müssen telefonisch vorbestellt werden, fahren nur gegen Zahlung eines ALT-Aufschlags in Höhe von 1€ und stehen leider nur in einer Richtung zur Verfügung. Eine Fahrt von Netphen nach Siegen ist somit nicht möglich. Besonders bedauerlich ist die Tatsache, dass die ALT’s nach Hilchenbach, Littfeld und Netphen nur Anschluss an die Busse aus Richtung Gerlingen haben. Möchte z.B. ein Fahrgast aus Siegen nach Hilchenbach fahren, so muss dieser in Kreuztal aussteigen und dort eine Stunde warten, um mit einem ALT weiter nach Hilchenbach fahren zu können. Der VCD hofft, dass sich die VWS als Verkehrunternehmen baldmöglichst mit allen beteiligten Kommunen an einen Runden Tisch begibt. Alle Beteiligten müssen die Notwendigkeit des Projekts erkennen, um den Nachtbus nicht in eine Sackgasse fahren zu lassen, sondern ihn durch ein besseres Angebot attraktiver und wirtschaftlicher zu machen! ... _/1W

2002

VCD – ÖPNV-Tagebuch Südwestfalen

Seit nun mehr als drei Monaten führen zahlreiche Bahnkunden im Auftrag des VCD-Kreisverband Siegen-Wittgenstein ein sogenanntes ÖPNV-Tagebuch, durch das die Qualität des Schienenpersonennahverkehrs in unserer Region etwas näher untersucht werden soll. Nachdem bereits im März eine erste Auswertung erfolgte, liegen nun die ausgewerteten Daten von ca. 500 Fahrten vor. Dabei bestätigte sich der schon im März gewonnene Eindruck, die Bahn scheint besser zu sein als ihr Ruf. Es fielen aber erneut etliche Mängel und die eine oder andere Kuriosität auf. Betrachtet man zunächst die Pünktlichkeitsstatistik, so erscheint ein Pünktlichkeitsrate von 68% (bezogen auf die untersuchten Züge) nicht all zu gut zu sein, gibt man sich jedoch etwas toleranter und zählt jene Züge, die nur bis zu 5 Minuten verspätet abfuhren ebenfalls zu den pünktlichen, so erhöht sich die Pünktlichkeitsrate auf 93%. Schließt man den durch Baustellen entlang der Strecke sehr verspätungsanfälligen RE9 (Rhein-Sieg-Express Köln – Siegen) aus der Betrachtung aus, so verbessert sich der Wert erneut. Ein Ärgernis für viele Fahrgäste auf der RB93 (Rothaarbahn Siegen – Bad Berleburg) sind nach wie vor die Kapazitätsengpässe. Hat die Auswertung der vorliegenden Zahlen doch ergeben, dass in 17% der untersuchten Züge Fahrgäste stehen mussten. Ebenfalls negativ aus Sicht des VCD ist die Tatsache, dass lediglich in 30% der untersuchten Züge ein Schaffner oder Kontrolleur anwesend war. Dies dürfte für viele Fahrgäste eine Einladung zum Schwarzfahren, für andere hingegen eine Einladung zum Vandalismus sein. So war es auch nicht verwunderlich, dass es sehr viele Bemerkungen über verschmutzte Fahrzeuge oder zerkratzte Scheiben gab. Ein weiterer Interessanter Punkt fiel einem Fahrgast auf, dessen tägliches Ziel der Bahnhof Hüttental-Geisweid ist. Überall in der Republik wurden in der Nacht vom 30. auf den 31. März die Uhren von Winter- auf Sommerzeit umgestellt, jedoch nicht in Geisweid. Dort war die Winterzeit noch 2 Wochen länger gültig. Nachfragen bei der Bahn konnten nicht klären, ob dies ein Pilotversuch zur Einführung einer neuen Zeitzone war oder ob man den Bahnhof schlichtweg vergessen hatte. Der VCD sucht auch weiterhin interessierte Bürger, die die Aktion ÖPNV-Tagebuch unterstützen möchten ... _/1W

2002

Märkische Verkehrsgesellschaft MVG - GPS-Koordinaten + Infrastruktur der Haltestellen (VCD Mitglieder)

Im Auftrag der Märkischen Verkehrsgesellschaft (Lüdenscheid) wurden zwischen Mai und September 1999 GPS-Koordinaten und Infrastruktur von ca. 5000 Haltestellen aufgenommen. Mitarbeiter der MVG unterstützten bei der Erfassung der GPS-Koordinaten und der 22 Haltestellenparameter. Von 1000 ausgewählten MVG-Haltestellen wurden Fotos erstellt. Sie ermöglichen einen Überblick über die derzeitige Ausstattung der Haltestelle. Zusätzlich wurde eine Fotodatenbank mit den Haltestellenmerkmalen Barrierefreiheit, Buswartehalle, Beleuchtung, Zugänglichkeit, Aufstellfläche für Fahrgäste erarbeitet ... _/1W

2002

Region Siegen-Wittgenstein und Olpe - ZWS Infrastruktur von ÖPNV-Haltestellen (VCD Mitglieder)

Zur Verbesserung des ÖPNV in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe wurde das Büro beauftragt, ein Haltestellenkataster zu erstellen. Aus den Ergebnissen sollen Maßnahmen zur Steigerung der Fahrgastzahlen erarbeitet werden. Es wurden alle Bahnhöfe in Siegen-Wittgenstein und Olpe sowie die Haltestellen der Verkehrsgemeinschaft Westfalen-Süd (VGWS), bestehend aus den Verkehrsbetrieben Westfalen-Süd (VWS) und WestfalenBus GmbH Münster, vor Ort bewertet ... _/1W

2002

'5 vor 12' für den Güterverkehr der oberen Johannlandbahn

Mit großer Betroffenheit verfolgt die Bürgerinitiative "PRO JOHANNLANDBAHN" e.V. die laufende Diskussion um die Zukunft der Bahnstrecke Deuz - Werthenbach der Siegener Kreisbahn GmbH. Schlimmste Befürchtungen drohen sich zu bewahrheiten: Wegen unzureichender Gleislage und damit ungewisser Zukunft der Strecke erwägt die Spedition und Logistik GmbH Pracht aus den Gräbener-Hallen in Netphen-Werthenbach abzuwandern, um in Hessen einen neuen Standort aufzubauen. Eine endgültige Entscheidung hierzu wird in Kürze von dem Unternehmen getroffen werden. "In unserer Argumentation für die Reaktivierung des Schienen-Personennahverkehrs (SPNV) ist die Sicherung der Bahnstrecke für den Güterverkehr schon lange ein maßgebendes Element. Neben Steuereinnahmen spielen Arbeitskräfte bei den Transportunternehmen Pracht und Siegener Kreisbahn GmbH eine bedeutende Rolle", so Christian Wachs, ... _/1W

2002

Mal wieder Rad fahren in Siegen-Wittgenstein

1-01_RTF_Siegen-Wittgenstein_i1.jpgDer Kreis Siegen-Wittgenstein bietet seit jeher ein interessantes Nebeneinander von idyllischer Natur und Industriegeschichte. Am Rande des Rothaarkammes findet sich eine der waldreichsten Regionen der Bundesrepublik. Eingebettet in die grünen Wälder sind die Städte und Gemeinden, die oftmals der Eisenindustrie ihr Wachstum verdanken. Zahlreiche Stahlwerke, Besucherstollen und sogar eine mittelalterliche Bergbausiedlung zeugen noch heute von dieser Geschichte. „Mal wieder Rad fahren in Siegen-Wittgenstein“ zeigt 20 verschiedene Radtouren, acht weitere finden Sie im Internet. Dieser Führer bietet für den Freizeitradler ebenso interessante Tourenvorschläge wie für den anspruchsvollen Fahrer und bringt Sie so zu den schönsten und interessantesten Orten des Kreises Siegen-Wittgenstein. Jede Tour ist mit einer ausführlichen Tourenbeschreibung, Kartenmaterial und einem Höhenprofil versehen sowie in unterschiedliche Schwierigkeitsgrade eingeteilt. An der Planung und Zusammenstellung der Touren waren viele beteiligt: Mitglieder des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs Siegen-Wittgenstein und des Verkehrsclub Deutschland ... _/1W

2002

Reise mit dem Glacier Express mit VCD und Arbeitskreis Schienenverkehr

Reise mit Glacier ExpressEine 10-Tage-Fahrt, geplant vom Arbeitskreis Schienenverkehr, führte nach Graubünden. Ziel war, alle Schmalspurstrecken in Graubünden zu befahren. Aber auch die Orte und Sehenswürdigkeiten kamen nicht zu kurz. Ausflüge führten in die Via Mala, die Rheinschlucht bei Flims und auf die Diavolezza. Achim Walder, der auch den Reiseführer Sehenswertes in Graubünden erstellt hat, konnte zu allen Orten und Sehenswürdigkeiten anschaulich berichten. Ein besonderes Highlight war die Fahrt mit dem GlaicierExpress von St. Moritz über Chur bis zum Oberalppass. Die Mitfahrer probierten abends auch die kulinarischen Köstlichkeiten der Region. An einem Tag war noch eine Bahnfahrt nach Arosa mit Seilbahnfahrt zum Weißhorn geplant. Es zeigte sich, auch 10 Tage reichten nicht, um den Kanton Graubünden genauer kennenzulernen. Im Reiseführer Graubünden können Sie alles noch einmal nachlesen ... _/1W



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Weitere Aktionen, Projekte und Pressemeldungen:

In dieser Chronik sind Themen, Projekte, Aktionen, Verkehrsprojekte, Literatur und Konferenzen zusammengestellt, an denen VCD-Mitglieder aus der Region Südwestfalen initiativ teilgenommen oder aktitv mitgewirkt haben.

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Herausgeber
Redaktion: Achim Walder - Ingrid Walder
Text: Achim Walder und Freunden
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