Verkehrsclub Deutschland

VCD Archiv zum Verkehr in der Region Siegen-Wittgenstein und Olpe 1989 - 2023

Achim Walder

1997

Erster BürgerBus in Südwestfalen in Kreuztal

Der VCD, der sich für eine Verbesserung der Bedienung im ÖPNV seit Jahren einsetzt, stellt seine Untersuchung zum BürgerBus Kreuztal vor. Die Idee => BürgerBus = BürgerInnen fahren für BürgerInnen In Holland wurde zum ersten Mal die Idee in die Praxis umgesetzt, den öffentlichen Personennahverkehr kostengünstiger durch ‚BuurtBus‘ zu gestalten. Durch den Einsatz von ehrenamtlichen FahrerInnen entstehen keine Personalkosten, die einen großen Teil der Betriebskosten im ÖPNV darstellen. Da der BürgerBus ausschließlich von ehrenamtlich tätigen FahrerInnen gesteuert wird, können günstige Fahrpreise angeboten werden. Der BürgerBus-Verkehr unterliegt als allgemein zugänglich und nach festen Fahrplänen betriebener Linienverkehr der Genehmigung nach §42 Personenbeförderungsgesetz. Demzufolge treten die örtlich zuständigen Verkehrsunternehmen bzw. -inhaber der Linienkonzession als Antragsteller und Betreiber auf. Diese sind Betreiber und verantwortlich für Betrieb, Fahrzeug und FahrerInnen. Aber auch Kommunen können Konzessionsinhaber bzw. Genehmigungsinhaber und Betreiber sein. Voraussetzung ist, daß sie die Bedingungen des §42 Personenbeförderungsgesetz erfüllen. 1983 rief der Minister für Stadtentwicklung und Verkehr in NRW das förderungswürdige Pilotprojekt BürgerBus ins Leben. Von Anfang an stand fest, daß, wie auch bei anderen differenzierten Bedienungsmodellen, der BürgerBus nicht mit dem bestehenden ÖPNV-Angebot in Konkurrenz stehen soll. Ohne einen leistungsfähigen BürgerBus-Verein, der die ehrenamtlichen FahrerInnen betreut und den Personaleinsatz steuert, können die BürgerBusse nicht existieren. Ein Kleinbus mit max. 8 Plätzen, der mit Führerscheinklasse 3 ohne zusätzlichen Personenbeförderungsschein gefahren werden kann, dient als BürgerBus. Finanziert wird der Bus durch einen Zuschuß des Landes NRW mit 60.000 DM und einen jährlichen Zuschuß für die Organisation von 8.000 DM. Die Umsetzung: In Kreuztal sind einige Siedlungsgebiete nur unzureichend an den Busverkehr angebunden, das ergab das im Auftrag der Bündnis/Grünen erarbeitete Verkehrsgutachten zum Anruf-Sammeltaxi. Ortsteile wie die Kölsbachsiedlung, Bockenbach, Stendenbach, die Mühlbergsedlung, die nördlichen Teile von Ferndorf, das südliche Kredenbach und das Heestal, nur als Beispiel, werden nicht oder nur selten vom Bus durchfahren. Deshalb schlägt der VCD vor, für diese Gebiete einen BürgerBus einzurichten. Es würde ein Bus morgens von 8 bis 10 Uhr seine erste Runde fahren, und die Bürger von zu Hause zum Einkaufen oder für sonstige Erledigungen in der Stadtmitte abholen. Die zweite Rundfahrt beginnt im 10:30 wieder in die Wohngebiete. Dabei werden die obengenannten Wohngebiete mindestens 2 mal am Tag angefahren. In einer Ausbauphase sind auch Nachmittags- und Abendverkehre geplant.
Was kostet die Stadt Kreuztal der BürgerBus?
In anderen Städten und Gemeinden, in NRW gibt es bereits 25 BürgerBussysteme und monatlich kommen 2 hinzu, zeigte sich, daß der BürgerBus keine Zuschüsse der Stadt benötigt. Er finanziert sich aus den Zuschüssen, die vom Land NRW gewährt werden, z.B. für die Anschaffung eines Busses, durch Werbung und die Fahrgeldeinnahmen.

Was kostet eine Fahrt mit dem Bürgerbus?
Der BürgerBusverein arbeitet selbständig/gemeinnützig und veranschlagt die Fahrtkosten pro Fahrt zwischen 2,- und 3,-DM. Es wird aber auch verbilligte Mehrfachfahrkarten und Kinderfahrscheine geben.

Ab wann fährt der Bürgerbus?
Innerhalb der nächsten 4 Wochen wird ein BürgerBus-Verein Kreuztal gegründet. Dann werden Verhandlungen mit den Verkehrsbetrieben Westfalen-Bus und VWS geführt. Diese stellen einen Antrag für Förderung des Vereins durch das Land NRW. Nach dem Kauf eines Fahrzeugs, dem Aufstellen der Fahrpläne, Routen und Haltestellenschilder kann der Betrieb Anfang 1998 aufgenommen werden.

Wie können Sie zum Gelingen des BürgerBus-Kreuztal beitragen?
Für den Betrieb brauchen wir Bürgerinnen und Bürger, die einen Führerschein fürs Auto haben, gesund sind und einmal im Monat eine Tour fahren wollen. Diese Tätigkeit ist interessant, wie FahrerInnen aus anderen Vereinen bestätigen.

Mehr Informationen:
Deshalb helfen Sie mit, bei der Gründung des Vereins oder als FahrerIn. Mehr Information erhalten Sie bei Achim Walder, Tel: 02732-12741 ... _/1W

 

 

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Herausgeber
Redaktion: Achim Walder - Ingrid Walder
Text: Achim Walder und Freunden
Fotos und Texte, wenn gekennzeichnet, wurden von Freunden freundlicherweise bereitgestellt.

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