Grund der Fragebogen-Aktion: Nur mit gesichertem und aktuellem Zahlenmaterial zur katastrophalen Verkehrssituation an der UNI Siegen, das kristallisierte sich bei der ersten Sitzung des Arbeitskreises bereits heraus, würden die Argumente die nötige Beweiskraft und die Forderungen besseres Durchsetzungsvermögen erlangen. Aus diesen Überlegungen entstand der Fragebogen. Er sollte weitere Daten nicht nur zum derzeitigen Stand dokumentieren, sondern auch über Vorschläge und Beschwerden der Betroffenen die Erarbeitung von Alternativen erleichtern. In der Dezembersitzung wurde dann beschlossen, eine Gesamtbefragung der UNI-Studentenn durchzuführen. Beginn der Aktion war der 1. Februar 1991. In den drei Wochen bis zum 20. Februar 1991 gingen 3868 Fragebögen ausgefüllt beim Arbeitskreis ein. An der Aktion hatte sich auch das Siegerland-Kolleg mit 109 Fragebögen beteiligt.
Die Verwaltung der Hochschule stellte die Daten aus der Studentendatei zur Verfügung, aus denen die prozentualen Verteilungen auf Semesterwohnorte und Fachbereiche ermittelt wurden. In der Grafik ist die Verteilung nach Wohnorten aus der Befragung dargestellt.
Wohnorte der UNI-Siegen Studenten |
2.1 - Wohnorte der UNI-Studentenn Die Angaben des Semesterwohnortes aus der Studentendatei weichen etwas von den Ergebnissen der erfragten Wohnorte ab. Hierfür kann es folgende Gründe geben: Einige Studenten haben ihren Wohnort in Siegen nicht angegeben, sondern den Wohnort der Eltern und nach einer Änderung des Wohnsitzes nach Siegen oder der Umgebung diesen nicht der UNI-Verwaltung (Studentensekretariat) mitgeteilt, oder aber sie sind nicht regelmäßig an der UNI erreichbar. Die Reihenfolge der Häufigkeiten der Wohnorte ist jedoch bei beiden Statistiken sehr ähnlich. Es kann vorausgesetzt werden, daß sich aus den einzelnen Wohnorten jeder 4. Student an der Befragung beteiligt hat. 2.2 - Fachbereiche Die Verteilung der Studenten auf die Fachbereiche aus den Daten der Studentenverwaltung und der befragten Studenten ergeben wieder eine sehr ähnliche Verteilung, so daß eine gleichmäßige Befragung aller Fachbereiche angenommen werden kann. 2.3 - Status der Befragten An der Befragung nahmen 3156 UNI-Studenten, 580 UNI-Beschäftigte, 22 UNI-Studenten/Beschäftigte, 90 Kolleg-Studenten und 19 Kolleg-Beschäftigte teil. Wenn wir ca. 12000 eingeschriebene UNI-Studenten den 3156 Studenten-Fragebögen gegenüberstellen, entspricht das einer Quote von ca. 25 %. Von ca. 1350 UNI-Beschäftigten haben sich 580 beteiligt, was einer Quote von ca. 40% entspricht. 2.4 - Gebäudeverteilung Die Befragten, die die UNI mit dem Auto erreichen, verteilen sich folgendermaßen auf die einzelnen Gebäudekomplexe: Mehr als 28% fahren nur zur Adolf-Reichwein-Strasse., weitere 29% im Wechsel zu den Parkplätzen in der Adolf-Reichwein-Straße. und den anderen Parkmöglichkeiten. Ca. 9% fahren nur zur Paul-Bonatz-Straße, und 8.5% nur zur Hölderlin-Straße. 2.5 - Gesamtverkehrssituation Von den Befragten benutzen mehr als 70% das Auto, ca. 16% benutzen den ÖPNV, ca. 3% kommen mit dem Fahrrad und ca. 3% sind Fußgänger. |
Verkehrsmittelwahl der UNI-Siegen Studenten |
Von den Autobenutzern fahren ca. 60% allein und ca. 40% bilden Fahrgemeinschaften auf dem Weg zur UNI. Über 75% von ihnen fahren 4 bis 5 mal in der Woche zur UNI. |
2.6 - Einzelne Orte |
2.6.1 - Burbach: In Burbach wohnen ca. 175 UNI-Studenten mit einem sehr hohen Anteil von Autofahrern mit 96%. Ca. 44% bilden Fahrgemeinschaften, 53% würden auf den ÖPNV umsteigen. Die Wartezeiten im ÖPNV sind länger als 30 Minuten. |
Kapitel 3: Zusammenfassung und Interpretation der Umfrageergebnisse3.1 - Autobenutzer: Nur ein kleiner Teil der Autofahrer bemängelte die Parkplatzsituation am Haardter Berg. (siehe Zusammenfassung aller kommentierten Rückseiten) Die Zahl der Autofahrer pro Ort steigt mit der Entfernung zur UNI. Die Fahrzeiten der Busse sind bei Entfernungen über 15 km von der UNI nicht mehr annehmbar. Eine Ausnahme sind nur die Zugverbindungen nach Betzdorf, Hamm an der Sieg, Lennestadt und Finnentrop. Achim Walder Siegen, den 29. März 1991 |
Kapitel 4: Kommentare auf den Fragebogenrückseiten4.1 - Autofahrer / Parkplatzsituation: Autofahren "um jeden Preis" scheint nur von einem geringen Teil vertreten zu werden: Kommentare wie z.B. Aufhebung aller Anwohnerparkplätze oder Öffnung der Adolf-Reichwein-Straße hielten sich sehr in Grenzen. Nur zweimal wurde die Abschaffung der "Knöllchen" für den Haardter Berg propagiert. Die allgemeine Forderung nach mehr Parkplätzen (55 mal) wurde in sieben Fällen ergänzt durch die Bitte um Verbesserung der Parkplätze, z.B. durch bessere Kennzeichnung. Erfreulich für den Arbeitskreis ist, daß sein Wunsch nach einem Park-and-Ride-System und einer verbesserten Organisation von Fahrgemeinschaften auf immerhin fast 80 bzw. 30 Bögen unterstützt wird. Einige Stimmen schlossen sich sogar unserem Wunsch nach einer Parkplatzbewirtschaftung an, teils in Verbindung mit einer daraus finanzierten Subventionierung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Ein Anliegen, das nicht direkt mit der Parkplatzsituation in Verbindung steht, ist die mehrfach geforderte Verbesserung der Ampelschaltungen auf dem Haardter Berg. Michael Treude Siegen, den 30. März 1991 |
Kapitel 5: Problempunkt Omnibus-Verbindungen zur HochschuleDie Unzulänglichkeiten im Omnibusverkehr zur Hochschule waren eine Antriebskraft für die Gründung unseres Arbeitskreises und insofern positiv. Wer vorher schon als Einzelkämpfer gewirkt hatte, erhoffte sich vom Gewicht des AKs ein erfolgreicheres Verhandeln mit den VWS. Zwar sind trotzdem die Verhandlungsergebnisse weit hinter den offensichtlichen Notwendigkeiten der Hochschule zurückgeblieben; doch haben wir gleichzeitig auch mehr Einsehen in die Schwierigkeiten bekommen, welche die VWS in ihrer Beweglichkeit behindern. Abgesandte der VWS haben immerhin dreimal unsere AK-Sitzungen besucht. Folgende feste Zusagen von den VWS haben wir erhalten
Anton Werner Siegen, den 27.März 1991 |
Herausgeber
Redaktion: Achim Walder - Ingrid Walder
Text: Achim Walder und Freunden
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