Ziel: Weniger Autoverkehr an der UNI - Den Nahverkehr stärken!

Verbesserung der Verkehrsssituatlon am Haardter Berg war das Thema einer gemeinsamen Sitzung von Mitgliedern des Verkehrsausschusses der SPD-Kreistagsfraktion und des Arbeitskreises Verkehr der Uni GH Siegen. "Wir müssen Wege finden, um die Belastung der Bewohner des Haardter Berges durch parkende Autos zu vermindern," stellte Achim Walder, der Sprecher des Arbeitskreises Verkehr der Hochschule, fest. Der Parkplatzmangel habe inzwischen Ausmaße angenommen, die eine baldige Problemlösung erforderlich machten. Diese Dokumentation stellt die aktuellen Zahlen über die Parkraumnutzung im Bereich der UNI-Siegen dar. Der Bau eines weiteren Parkhauses 'Am Eichenhang' ist aufgrund des starken Rückgangs des MIV nicht mehr notwendig ... _/1W


Pressemitteilung: 21-10-1993

Wohnheim statt Parkhaus für UNI-Siegen

Der Arbeitskreis Verkehr der Universität - Gesamthochschule Siegen fordert Wohnheimplätze auf dem Haardter Berg für Studenten, die kein Auto besitzen oder auf ihr Auto verzichten. Auf der jungsten Sitzung des Arbeitskreises erläuterten Bürger die vielfältigen Probleme, die durch den Standort der Uni am Rande eines vorher ruhigen Wohngebiets entstanden seien. Durch Änderungen der Bebauungs- pläne und damit der Strukturen sowie durch den anwachsenden Autoverkehr habe die Belastung der Bürger besonders in den letzten Jahren zugenommen, erklärte Prof. Dr. Schwichtenberg. Deshalb freuten sich die Anwohner über den Erfolg, der durch die Einführung des Semester-Tickets in der Reduzierung des Autoverkehrs erreicht worden sei. Das geplante weitere Parkhaus am Heizkraftwerk, das für 9 Mill. DM etwa 200 neue Parkplätze schaffe, würde nach Ansicht des AK nur mehr Autoverkehr verursachen. Diese Parkplätze würden auch nur während der Vorlesungszeit benötigt und stünden sonst leer. Für diese 9 Mill. DM fordert der Arbeitskreis den Bau eines Wohnheims für Studenten ohne Auto. Siegener Zeitung 21-10-1993


Pressemitteilung: 1994

Veraltete Zahlen: UNI-Siegen braucht kein weiteres Parkhaus

Der Bau des geplanten 400-Plätze-Parkhauses 'Am Eichenhang" ist überflüssig geworden, weil inzwischen das Semesterticket so gut angenommen wird, daß die Belastungen durch den ruhenden Verkehr am Haardter Berg kräftig zurückgegangen sind. Das meint zumindest der Arbeitskreis Verkehr der UNI- Siegen, der neue Zahlen über die Nutzung des vorhandenen Parkraumes vorgelegt bat. Seit 1993 stehen aus Strukturhilfemaßnahmen neun Millionen Mark für den Parkhaus- neubau zur Verfügung - 22.500 Mark pro Stellfläche. Das Geld könnte nach Ansicht des Arbeitskreises besser für Studentenwohnungen oder zum Ausbau des ÖPNV eingesetzt werden; die vorhandenen 250 Parkplätze 'Am Eichenhang" seien zwar in Spitzenzeiten vollständig belegt, aber ein massiver Parkdruck wie vor der Einführung des Semestertlkkets im Oktober 1993 sei inzwischen nicht mehr feststellbar. Der Anteil der Studierenden, die mit dem eigenen Auto zur Hochschule kommen, ist nach Erhebungen des Arbeitskreises seitdem von über 75 auf unter 50 Prozent gesunken. Die rund 1.000 Behelfsparkplätze, welche die Stadt vor einigen Jahren am Haardter Berg geschaffen hat - zusätzlich zu 1.300 vorhandenen - seien inzwischen selbst in Spitzenzeiten nicht mehr belegt. Stadt und Universität gingen bei ihren Berechnungen für den Parkhausneubau von veralteten Schlüsselzahlen aus, kritisiert der Arbeitskreis. Sinnvoller als ein von der Entwicklung 'überholtes" Parkhaus sei eine angekündigte Parkraumbewirtschaftung, wie sie die Landesregierung vorsehe, weil dadurch die Motivation zum Umstieg auf den OPNV wachsen werde. Nötiger als 400 teure Steliflächen seien daher Investitionen in die ÖPNV-Qualität.


Pressemitteilung: 28-11-1994

Ist ein weiteres Parkhaus an der UNI-Siegen nötig?

Um diese Frage ist in der UNI--Siegen eine heftige Diskussion ausgebrochen. Studenten, AStA, die Mitglieder von Arbeitskreis Verkehr und Arbeitskreis Ökologie halten diese Frage nach dem Erfolg des Semester-Tickets für eindeutig beantwortet. In dieser Zusammenstellung wird im wesentlichen nur der Parkplatz 'Am Eichenhang' untersucht. Für diese Fläche ist schon seit einigen Jahren ein großes Parkhaus geplant. Seit 1993 stehen aus Strukturhilfemaßnahmen für 400 zusätzliche Parkplätze 9 Mill. DM zur Verfügung. Das bedeutet Kosten von 22.500 DM pro Autoparkplatz. Im Sommer 1990 untersuchte Dipl.-Ing. Alf Kurtenbach im Rahmen seiner Diplomarbeit mit dem Thema Dimensionierung, Entwurf und Gestaltung von PKW-Stellplätzen für die FB 9, 10 und 11 die Parkplatzsituation im Bereich des Paul-Bonatz-Gebäudes. Es ergab sich damals eine starke Nachfrage nur zwischen 10 und 13 Uhr. Vor einigen Jahren hat die Stadtverwaltung mit Hilfsmaßnahmen die Zahl der Parkplätze auf dem Haardter Berg erhöht. So wurden kurzfristig zu den auf UNI-Gelände vorhandenen 1300 Parkplätzen weitere 1000 im öffentlichen Straßenraum geschaffen. Trotzdem wurden die Hölderlinstraße und die Straße 'Am Eichenhang' so zugeparkt, daß die öffentlichen Verkehrsmittel Schwierigkeiten hatten, die UNI überhaupt anzufahren. Aufgrund der damaligen Probleme war der Wunsch der UNI-Verwaltung und der Stadt Siegen nach einer großen Parkflächenanlage verständlich. Ab Oktober 1993, nachdem das Semester-Ticket nach langen und schwierigen Verhandlungen seine Gültigkeit erhielt, ist heute die Situation jedoch eine völlig andere. Viele der damals geschaffenen provisorischen Stellplätze im öffentlichen Straßenraum sind heute, selbst zu Spitzenzeiten nicht mehr belegt. Von den Studenten, die die UNI täglich erreichen, nutzen fast 3.000 öffentliche Verkehrsmittel. Wenn man davon ausgeht, daß es insgesamt 2300 Stellplätze im UNI-Gelände auf dem Haardter-Berg gibt, kommt die Mehrheit mit dem Semester-Ticket zur UNI. Der Anteil der MIV-Benutzer ist von über 75% auf unter 50 % gesunken. Wie sieht es nun mit der Belegung der Stellplätze aus? Die Mitglieder des Arbeitskreises Verkehr der UNI--Siegen haben zur Hauptnutzungszeit zwischen 10 Uhr und 13 Uhr , die Belegung der Stellplätze ausgewertet. In den Tabellen sind nur Parkplätze erfaßt, die den Studenten zur Verfügung stehen. Nicht berücksichtig sind weitere Parkplätze (ca. 550), die nur von Hochschulbediensteten benutzt werden können. Eine Beobachtung des Parkplatzes "Am Eichenhang" zeigte über mehrere Wochen, daß die Parkplatznachfragean den verschiedenen Wochentagen sehr unterschiedlich ist. Hohe Werte ergeben sich in der Wochenmitte. Der Arbeitskreis wird die Belegung für ein ganzes Semester weiter beobachten. Belegungsdiagramm für den Parkplatz 'Am Eichenhang'.Der Belegungsverlauf hat sich gegenüber Sommer 1990 nicht entscheidend verändert. Von den Autofahrern, die den Parkplatz 'Am Eichenhang' zum Parken benutzen, waren am Montag, den 28-11-1994 nur 10 % weibliche Autofahrer. Nur 15 % der PKWs waren mit mehr als einer Person besetzt. Von den PKWs, die den Parkplatz verließen, fuhren mehr als 95 % in Richtung Weidenau, also nicht zu einem anderen Parkplatz im Hochschulgelände. Gleichzeitig mit der Zählung am Eichenhang wurden die am Parkplatz vorbei fahrenden Kraftfahrzeuge ermittelt. Der Anteil des Parksuchverkehrs am Eichenhang ist gegenüber dem Durchfahrtsverkehr zu vernachlässigen. Nutzung des Semester-Tickets: Zählungen von Thomas Reincke und Stefan Weh in den vergangenen drei Semestern haben Nutzungszahlen zwischen 2.600 und 2.800 Studenten, die täglich die UNI mit dem ÖPNV erreichen, ergeben. Befragungen vor der Mensa ergaben einen ÖV-Anteil von 39%. Zusammenfassung und Meinung des Arbeitskreises: Es wird deutlich, daß ein Parkhaus für weitere 400 Stellplätze zu den heute schon vorhanden 250 Plätzen für 9 Mill. DM nicht notwendig ist. Dieses Geld könnten nach unserer Ansicht für Studentenwohnungen am Haardter-Berg oder zur Verbesserung des ÖPNV sinnvoller verwendet werden. Eine neue Anbindung des Parkhauses von der B62 neu ist wegen der geringfügig erhöhten Belastung des Parksuchverkehrs gegenüber dem Durchfahrtsverkehr ebenfalls nicht notwendig. Der Arbeitskreis Verkehr kritisiert die Berechnung von Stadt und UNI durch Schlüsselzahlen, die heute nicht mehr der Realität entsprechen, wovon sich jeder vor Ort überzeugen kann. Eine Parkraumbewirtschaftung, wie sie von der Landesregierung angekündigt worden ist, wird zu einer weiteren Steigerung im ÖPNV führen, dessen Qualität weiter verbessert werden muß.
Achim Walder und Thomas Reincke, 28-11-1994

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Herausgeber
Redaktion: Achim Walder - Ingrid Walder
Text: Achim Walder und Freunden
Fotos und Texte, wenn gekennzeichnet, wurden von Freunden freundlicherweise bereitgestellt.

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