1993
ADFC Radtour für eine Umweltspur in Siegen
Nach der erfolgreichen Einführung von Umweltspuren in Münster war es an der Zeit, auch für Siegen eine solche Maßnahme zu fordern. Die ‚Umweltspur‘ ist eine Verkehrsinitiative, die darauf abzielt, den öffentlichen Nahverkehr sowie umweltfreundliche Fortbewegungsmittel zu fördern. Der ADFC Siegen organisierte eine Demonstration für die Einführung einer Umweltspur. Ingo Müller-Kurz, Jürgen Euteneuer und Achim Walder begleiteten viele Radfahrer und Busbenutzer mit dem Rockmobil von Geisweid nach Siegen Mitte.
ADFC Radtour für eine Umweltspur in Siegen - (c) ADFC Siegen
ADFC Radtour für eine Umweltspur in Siegen
Die Umweltspur wird in vielen Städten als Mittel zur Verringerung von Verkehrsstaus und zur Verbesserung der Luftqualität eingeführt. Normalerweise reserviert die Umweltspur eine Fahrspur exklusiv für Busse, Fahrgemeinschaften oder Fahrräder, um einen reibungsloseren Verkehrsfluss für umweltfreundliche Verkehrsmittel zu gewährleisten. Im Jahr 1993 wurden Umweltspuren in einigen Städten eingeführt. Diese Spuren sind eine Kombination aus Radweg und Busspur, wie beispielsweise in Münster. Auf der Hauptverkehrsachse in Siegen wären solche Umweltspuren ebenfalls sinnvoll.
ADFC Radtour für eine Umweltspur in Siegen
Dies war der Anlass, warum der ADFC-Siegen zusammen mit BUND und VCD zu einer Demonstration unter dem Motto ‚Umweltspuren jetzt für Siegen‘ aufrief. Über 500 Radfahrer aus Siegen versammelten sich in Geisweid am Busbahnhof. Obwohl die VWS keinen Bus für die Demo bereitstellen wollte, konnten die Betreiber des Rockmobils gewonnen werden. Die Demonstrationsroute führte von Geisweid nach Weidenau, wo Ingo Müller-Kurz, der Vorsitzende des ADFC-Siegen, einen kurzen Vortrag über die Gründe der Aktion Umweltspur hielt.
ADFC Radtour für eine Umweltspur in Siegen
Die Fahrt setzte sich fort zum Bahnhof Siegen, wo einige Stadtpolitiker die Forderungen zwar verstanden, jedoch auf die dann notwendigen Einschränkungen für den Autoverkehr hinwiesen. Die Umweltspur gewährt Bussen Vorrang, was zu schnelleren und zuverlässigeren öffentlichen Verkehrsmitteln führt. Busse können die Spur nutzen, um Staus zu umgehen und ihre Fahrzeiten zu verkürzen. Dies fördert die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs und trägt dazu bei, den Straßenverkehr effizienter zu gestalten.
ADFC Radtour für eine Umweltspur in Siegen
Fahrradfahrer können die Umweltspur nutzen, um sicherer und schneller durch die Stadt zu fahren, was den Fahrradverkehr als umweltfreundliche Alternative zum Auto fördert. Die Umweltspur kann durch Fahrradwege oder spezielle Fahrradstreifen ergänzt werden, um die Sicherheit für Radfahrer zu verbessern. Insgesamt ist die Umweltspur eine Maßnahme, die dazu beitragen soll, den Verkehr umweltfreundlicher zu gestalten und den öffentlichen Nahverkehr sowie das Fahrradfahren zu fördern.
ADFC Radtour für eine Umweltspur in Siegen
ADFC Radtour für eine Umweltspur in Siegen
ADFC Radtour für eine Umweltspur in Siegen
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Städte und Gemeinden die Infrastruktur entsprechend planen und gestalten, um die Vorteile dieser Maßnahme effektiv nutzen zu können.
ADFC Radtour für eine Umweltspur in Siegen
ADFC Radtour für eine Umweltspur in Siegen
Die beschlossene Umwidmung von Fahrbahnen zwischen Siegen und Geisweid zu Umweltspuren soll den Rad- und Busverkehr in der Stadt attraktiver machen. Das ist insbesondere unter Autofahrern umstritten, aber keine neue Idee. Rückblick in die Neunziger
Von Jan Schäfer
Die Stadt Siegen schaltet einen Gang höher beim Ausbau der Infrastruktur für Fahrradfahrer. Wenn es schon nicht möglich ist, in den engen Tallagen rund ums Krönchen ein dichtes Radwegenetz zu spinnen, so soll ab dem kommenden Jahr doch ein Teil der bestehenden Verkehrsflächen in Umweltspuren verwandelt werden. Was dabei längst nicht jeder auf dem Schirm haben dürfte: Die Idee zu dieser durchaus umstrittenen Maßnahme ist keine neue. Schon im Sommer 1993, vor drei Jahrzehnten also, gab es im Hüttental bereits eine außergewöhnliche Aktion, die genau für das die Werbetrommel rührte, was 2024 in die Tat umgesetzt werden soll. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club hatte dazu eingeladen. Nachdem in der „Fahrradstadt“ Münster bereits damals Umweltspuren eingerichtet worden waren, hätten die Aktiven des ADFC Siegen diese auch gern in der Krönchenstadt gesehen – auch wenn die topografisch eine ganz andere Hausnummer ist. Daher organisierte der Verein eine Demonstration für die Einführung einer solchen verkehrspolitischen Maßnahme, die den umweltschonenden Fortbewegungsmitteln Rad und Bus gemeinsam einen besseren Verkehrsfluss ermöglichen sollten. Ingo Müller-Kurz, Jürgen Euteneuer und Achim Walder begleiteten dabei einige Hundert Radfahrer und Busbenutzer von Geisweid nach Siegen-Mitte. Gemeinsam mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und dem Verkehrsclub Deutschland (VCD) brachten die Radfahrer-Lobbyisten eine klare Forderung auf den Tisch: „Umweltspuren jetzt für Siegen“. Auf der Hauptverkehrsachse, die damals bereits in Teilen von der HTS entlastet worden war, wären solche Umweltspuren ebenfalls sinnvoll, meinten die Initiatoren der Demonstration. Um nicht nur Radfahrer auf die Straße zu bringen für diese symbolträchtige Aktion, hatten die Organisatoren einen Bus der Verkehrsbetriebe Westfalen-Süd chartern wollen. Das aber, so erinnert sich Achim Walder heute, sei nicht möglich gewesen. Die VWS waren damals noch in öffentlicher Hand; die Entscheider im Kreishaus hätten nicht zugelassen, dass einer ihrer Busse für die Demonstration genutzt wurde. Die Mobile Musikschule Hilchenbach, Betreiberin des damals noch jungen Rockmobils, war da weniger zimperlich. Sie stellte ihren als rollenden Bandprobenraum genutzten Bus (erst 2016 wurde auf einen Truck gewechselt) zur Verfügung – für einen Samstag im Juni 1993 wurde er kurzerhand zum „Umweltbus“ umfunktioniert. Der klangerprobte fahrbare Untersatz begleitete die Demonstrierenden von Geisweid nach Weidenau. Dort hielt Ingo Müller-Kurz, seinerzeit Vorsitzender des ADFC Siegen, einen kurzen Vortrag über die Gründe der Aktion. „Die Fahrt setzte sich fort zum Bahnhof Siegen, wo einige Stadtpolitiker die Forderungen zwar verstanden, jedoch auf die dann notwendigen Einschränkungen für den Autoverkehr hinwiesen“, erinnert sich Walder an die damalige Resonanz bei den Entscheidungsträgern. Der fahrradbegeisterte Kreuztaler, der sich auch in anderen Organisationen und Vereinen für Verkehrsmittel einsetzt, die eine Alternative zum Auto darstellen – darunter auch die Bürgerbusse – freut sich, dass die Stadt Siegen den Entschluss gefasst hat, Umweltspuren zwischen Siegen-City und Geisweid auszuweisen.
Herausgeber
Redaktion: Achim Walder - Ingrid Walder
Foto: Achim Walder
Text: Achim Walder und Freunden
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