Zu Frage 1)
In einem Flächenkreis wie der Kreis Siegen-Wittgenstein ist das Auto ein
unverzichtbares Transportmittel und trägt wesentlich zur Mobilität der
Bevölkerung und der Wirtschaft bei.
Ich setze mich jedoch dafür ein, daß einerseits für diejenigen
Bevölkerungsteile, die sich kein Auto leisten wollen oder können, und
andererseits zur Minderung der durch den Individualverkehr entstehendenökologschen und verkehrlichen Belastungen das ÖPNV-Angebott weiter
ausgebaut wird.
Kurzfristigen Handlungsbedarf bzw. Entwicklungsmöglichkeiten sehe ich u. a.
* in einer wesentlich verbesserten Fahrgastinformation am Zentralen
Omnibus-Bahnhof (ZOB) in Siegen und
* darüberhinaus durch zeitgemäße Fahrplan- und Tarifinformationen. u. a.
auf CD-ROM und im Internet, für die Bevölkerung in Stadt und Kreis,
* der baldigen Einführung eines Gemeinschaftstarifes Bahn und Bus (nach
meinen Kenntnissen plant der Zweckverband Personennahverkehr
Westfalen-Süd ZWS zusammen mit den Verkehrsuntemehmen die Einführung
zum 1. 6. 2000),
* in der Bedienung von Tagesrandlagen im Busangebot im Stadtgeblet von
Siegen und in der Bedienung der umliegenden Mittelzentren,
* in der weiteren Optmierung von Taktverkehren auf den Buslinien, vor
allem auch in die Stadtteile von Siegen,
* in der verbesserten Abstimmung der Fahrpläne von Bussen und Bahnen, in
der Einführung von weiteren Städteverbindungen auf der Bahn von Köln
nach Siegen damit besonders junge Leute z. B. von Konzertbesuchen
wieder sicher nach Hause kommen,
* in fahrgastfreundlichen Zugangsmöglichkeiten zu den Bahnhöfen Siegen
(Kurzparkmöglichkeiten) und Weidenau (u. a. Personenaufzug).
Ich weise allerdings auch bei dieser Gelegenheit gerne darauf hin, daß es
mit der Regionalisierung des SPNV ab 1 1.1996 durch den ZWS gelungen ist,
mehr Züge fahren zulassen, einen Taktverkehr und vor allem auch wieder
durchgehend eine Wochenendbedienung auf allen Bahnlinien einzuführen. Ich
denke, wir können mit dieser Angebotsausweitung konzentriert auf den
Eisenbahnknotenpunkt Siegen - vorerst zufrieden sein! Mittel- bis
langfristig ist für mich im Ballungsraum Siegen ein schneller und
komfortabler S-Bahnverkehr ggfls. von Wissen über Siegen - ggfls. Flügelung
ins Netpherland, Kreuztal - ggfls. Flügelung bis Hilchenbach und bis
Finnentrop denkbar. Handlungsbedarf sehe ich nach wir vor In der
Durchbindung der InterRegio-Lirile 22 nach Siegen-Hauptbahnhof und in der
Erweiterung dieser kurzlaaufenden IR-Linie in attraktive Quell-/Zielgebiete
ebenso wie vor allem in dem dauerhaften Erhalt dieser einzigen
Schienenpersonenfernverkehrslinie der Region. Das Oberzentrum Siegen muß
direkt an den Femverkehr der Deutschen Bahn AG angeschlossen bleiben!
Zu Frage 2)
Für meinen bisherigen Wirkungsbereich entspricht der bisherige
Personennahverkehr dem aus unserer Sicht Erreichbaren, wobei es hier und da
noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt, die allerdings von der VWS sehr
streng unter Kostengesichtspunkten gesehen werden. Als Positiv ist
herauszuheben, daß in verschiedenen Baugebieten, unter anderem in Netphen,
Brauersdorf, Dreis-Tiefenbach bereits der öffentliche Personennahverkehr
eingeführt ist.
Ich denke, daß das Angebot von VWS, Westfalenbus, Deutscher BahnAG und
eventuell Johannlandbahn insgesamt für den Bereich des Siegerlandes und der
.Stadt Siegen komplett Überdacht werden muß, insbesondere unter den neu
gegebenen Strukturen.
Auf jeden Fall muß für die Bevölkerung bei allen eventuellen Änderungen ein
wesentlicher Vorteil entstehen, sonst ist die Abstimmung mit den"Privat-PKWs” vorprogrammiert - zu Lasten des ÖPNV und des SPNV.
Zu Frage 3)
Im Jahre 1989 habe ich als damaliger Baudezement intensive Gespräche mit
dem Bundesminister für Verkehr, dem Minister für Stadtentwicklung, Wohnen
und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und mit dem Präsidenten des
Bundesverbandes Deutscher Eisenbahnen, Herrn Direktor Ludwig, die
Möglichkeiten der Einrichtung einer Stadtbahn auf der Gleisstrecke der
Siegener Kreisbahn mit Anbindung an das Netz der Deutschen Bundesbahn bis
Siegen untersucht und das Projekt für das damalige ZIN-Programm des Landes
Nordrhein-Westfalen angemeldet.
Der Rat der Gemeinde Netphen hat sich mit großer Mehrheit dieser Planung
angeschlossen.
Die von der hiesigen Verwaltung unter meiner Regie erarbeiteten Vorentwürfe
entsprechen sowohl im Bezug auf die Linienführung als auch in Bezug auf die
geschätzten Kosten in etwa den Kosten, die das im vorigen Jahr
veröffentlichte Gutachten beinhaltet. Der Rat der Gemeinde Netphen steht
grundsätzlich unverändert zu der Johannlandbahn.
Wie aber bereits im Kreisverkehrsausschuß dargelegt, ist das Projekt aus
der Sicht aller Beteiligten nur möglich bei Einbindung in ein Gesamtsystem,
das gleichzeitig auch die Betriebskosten und die bisher erwarteten Verluste
der VWS abdeckt. Hier kommt es insbesondere auf die Ergebnisse der
zukünftigen Bemühungen um den Schienenpersonen- und den öffentlichen
Personennahverkehr (Bus) an.
Zu Frage 4)
Ich bewerte diese Tatsache positiv, weil die Einrichtung der Johannlandbahn
auf absehbare Zeit die einzige Möglichkeit sein wird, einen Teil des
Individualverkehrs, aber auch des Busverkehrs, aus dem Straßennetz zu
elliminieren.
Die Bereitstellung der Mittel für die Johannlandbahn korrespondiert mit dem
demnächst zu erwartenden Spatenstich für die Umgehungsstraße Netphen, so
daß insoweit die Koordination beider Maßnahmen gegeben ist.
Die Johannlandbahn soll die schnelle Erreichbarkeit der Einkaufsstandorte
Weidenau und Siegen, sowie die Erreichbarkeit der Arbeitsstätten im
Stadtgebiet sichern und im Gegenzug natürlich die Auspendler aus der Stadt
Siegen in Richtung Netphen (Telekom, Siegener Zeitung und die zahlreichen
Netphener Industriebetriebe) ebenfalls sicherstellen.
Zu Frage 5)
Im Frühjahr dieses Jahres sind wir mit einem Wochenend-Ticket der Deutschen
Bundesbahn zu einer Aufführung nach Köln gefahren.
Meine Erfahrungen mit dieser Fahrt waren gut. Insbesondere Gruppenreisen
dieser Art halte ich persönlich für sehr gut.
Herausgeber
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