Veröffentlicht am 4. Dezember 2014
ADFC, Bürgerbusverein Kreuztal, – Bad Laasphe, – Wenden, Verkehrsclub Deutschland, Arbeitskreis Schienenverkehr, ProBahn, VHS oder BUND: in vielen Fällen kreuzten sich die Aufgabengebiete. Schon vor 20 Jahren hatte Achim mit der Idee der Einführung eines Job-Tickets bei den hiesigen Verkehrsbetrieben dicke Bretter bohren müssen und Neuland betreten. Doch steter Tropfen höhlte den Stein und jetzt, nach Jahren seines Einsatzes, kann man an vielen Stellen unseres Kreisgebietes die Früchte seiner Beharrlichkeit erkennen. Elfrun Bernshausen, die stellv. Bürgermeisterin aus Kreuztal, erinnerte daran, dass der Sinn der Verdienstmedaille/Verdienstorden der Bundesrepublik „ein Wirken zum friedlichen Aufstieg der Bundesrepublik Deutschland“ beinhaltet. Wie Don Quichote habe Achim Walder oft gegen Windmühlen gekämpft, dabei aber große Beharrlichkeit und Durchsetzungskraft bewiesen. Der Verein Bürgerbus Kreuztal, dessen Vorsitzender er ist, wurde zum Vorbild für die Region und die Stadt Kreuztal sei stolz auf die gelungene Vision, die nun bereits seit 18 Jahren umgesetzt sei. Der VCD hatte Abgesandte von Bundes- Landes- u. Kreisebene zur Feierstunde geschickt. Fahrradabstellanlagen und Semsterticket (heute NRW-Studententicket) habe er mit ‚Sturheit und unheimlicher Ruhe‘ vorangetrieben, so der Stellvertreter und ergänzte: ‚der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) im heimischen Raum ist ohne Achim Walder eine Suppe ohne Salz‘.
Lob und Dank -auch für 21 Jahre BUND-Treue- … nun das Bundesverdienstkreuz als Krönung! Sprecher Martin Zapletal und Bärbel Gelling sagen Danke.
Dies bestätigte auch der Vertreter des Arbeitskreises Schienenverkehr. Bereits 1996 habe Achim Walder auf die Missstände bei den Zugverbindungen aufmerksam gemacht. Er habe es verstanden, die Presse zu mobilisieren, worauf die Vertreter der Bahn oftmals hätten Rede und Antwort stehen müssen. So habe z.B. nun auch Bad Laasphe um 5 Uhr seinen Zug nach Erndtebrück. Anfang der der 80-ger Jahre trat Achim bereits dem BUND bei und blieb ihm bis heute treu. Tür an Tür mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) hatte man damals ein gemeinsames Büro in der Hüttenwiese und später in der Sandstraße. So konnte man sich problemlos austauschen. Uli Banken vom BUND betonte noch einmal die Mannigfaltigkeit der Ideen Achims, die Welt zu verbessern. Beharrlichkeit, Frusttoleranz und sich nicht ablenken zu lassen, seien große Charakterstärken. Heute sei es üblich, in Projekten zu denken, doch das sei oftmals Reparaturverhalten. ‚Ich habe seinen Mut und seine Energie immer bewundert,‘ – diese Anerkennung kam schließlich vom früheren Landrat Paul Breuer. Bürger die nicht nur Ideen hätten, sondern auch Leute gewinnen und etwas umsetzen könnten, nötigten ihm Respekt ab, auch wenn man nicht immer am gleichen Strang gezogen habe. Achim Walder selbst hob hervor, dass all seine Aktivitäten nur gemeinsam mit den vielen Gruppierungen und Mitstreitern möglich geworden sind, und dankte allen für ihre Unterstützung und ihr Engagement.
Mit einem anschließenden kleinen Empfang im LYZ wurde die Feierstunde, bei der auch die Familie anwesend war, abgerundet. Im privaten Gespräch wurde so manche Anekdote ausgetauscht. Schließlich begegneten sich hier Wegbegleiter aus 40 Jahren ehrenamltlicher Arbeit in Kooperaton und Mitarbeit von Achim.
Das Bundesverdienstkreuz war ein logischer Meilenstein und krönender Abschluß seines verdienten Wirkens. Achim kann sich nun noch intensiver seinem beiden kleinen Enkeln widmen. Ganz sicher wird er dem Anliegen einer umweltverträglichen Mobilität aber weiterhin eine Stimme verleihen.
(Ines Schulte-Wilde)
Veröffentlicht am 9. Dezember 2013
Im Foyer des Rathuases Kreuztal: Ehrung für Achim Walder als „Vater des Bürgerbusses“ und die Busfahrer
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Kiß, sehr geehrter lieber Achim Walder, sehr geehrte Damen und Herren. Wir sind heute hier zusammengekommen, um den Verein Bürgerbus Kreuztal für sein vorbildliches Engagement im Nahverkehr zu ehren. Als wir uns in der BUND-Kreisgruppe überlegt hatten, wer in diesem Jahr unseren Umweltpreis bekommen sollte, fiel unsere Wahl sehr schnell auf den Verein Bürgerbus Kreuztal. Es war endlich einmal Zeit, einem Nahverkehrsprojekt, noch dazu einem erfolgreichen und noch dazu einem ehrenamtlich getragenen unsere Anerkennung auszusprechen. Denn, Nahverkehr ist immer auch Umweltschutz! Mobilität wird in einer zunehmend älter werdenden Gesellschaft immer wichtiger. In der Vergangenheit wurde das Angebot von Bus und Bahn aber entgegen dieser Erkenntnisse immer weiter reduziert. Dies ist im Moment ja auch wieder besonders aktuell, da die WernGroup als Betreiber unseres

öffentlichen Busnetzes überlegt, dieses aus Kostengründen weiter auszudünnen. Umso mehr sind Bürger ohne Auto, die in Randbereichen unserer Städte und Gemeinden wohnen, auf einen zuverlässigen Hol- und Bringdienst angewiesen, um am aktiven Leben teilnehmen zu können. Um diese Unabhängigkeit zu gewährleisten, wurde der Verein Bürgerbus Kreuztal 1997 gegründet. Zwanzig ehrenamtliche Fahrer und Fahrerinnen sorgen seit nunmehr 15 Jahren für einen reibungslosen Transport der Fahrgäste. Diese fahren die Bürger regelmäßig in alle vier Himmelsrichtungen und in fast alle Kreuztaler Stadtteile. Ohne diese Ehrenamtlichkeit könnte solch ein Betrieb gar nicht betrieben werden.
Besonders überzeugt hat uns daher:
- Das Engagement der Busfahrer und –fahrerinnen, die ihren Dienst uneigennützig und ehrenamtlich verrichten und dadurch dieses Angebot erst möglich machen.
- Dass vor allem auch ältere Leute mobil bleiben können und die Möglichkeit haben selbständig aus allen Stadtteilen zum Einkaufen, zu Besuchen oder Veranstaltungen zu fahren.
- Dass durch das Angebot Autos stehen bleiben können, dadurch CO2 und andere Abgase sowie Lärm vermieden werden und der Verein somit einen ganz wichtigen Beitrag zum Schutz des Klimas und der Umwelt liefert. Etwas, was uns als BUND natürlich sehr am Herzen liegt.
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BUND-Urkunde überreicht von Bärbel Gelling – Rechts: Kreuztals Bürgermeister Kiß
Wir hoffen, dass dieses Beispiel weiter Schule macht und sich noch weitere Städte und Gemeinden – es gibt ja schon eine ganze Menge in NRW – animiert fühlen, einen Bürgerbus einzuführen. Wir wünschen dem Verein, dass er auch in Zukunft engagierte Busfahrer für eine ehrenamtliche Tätigkeit und genügend Mitbürger finden möge, die das Busangebot nutzen. Wir danken dem Verein, den Fahrern und Fahrerinnen und dir Achim für eure vorbildliche Tätigkeit und übergeben euch hiermit diese Urkunde.
Vielen Dank!
xx
Veröffentlicht am 12. Februar 2007
Es hat nicht geklappt! In Netphen werden Schienen abgerissen! Anderorts wie bei der Daadetalbahn, der Hellertalbahn, der Rothaarbahn und der Siegtalstrecke werden für den Personenverkehr immer mehr Gleise reaktiviert und frequentiert, aber nicht so in der Ge-meinde Netphen. Dabei war es ausdrückliches Ziel des neuen Regionalplanes „die Schienen-verbindung Siegen – Netphen – Deuz (Johannlandbahn durch infrastrukturelle Maßnahmen zu verbessern und für eine Reaktivierung des Personennahverkehrs vorzubereiten. Auch neue Argumente im Frühjahr 2007, die Strecke nach der Sturmkatastrophe für den Holztransport und viele ortsansässige Betriebe zu erhalten – mal ganz abgesehen von ihrer touristischen Bedeutung für Zugang zum Rothaarsteig – haben in Netphen kein Umdenken gebracht. Nach wie vor quält sich der Individualverkehr lärmend und stinkend auf kurvenreichen Straßen durch das Netpherland. War es Unkenntnis, Gleichgültigkeit oder gar Unfähigkeit zum Um-denken in der Netphener Verwaltung und den verantwortlichen Parteien beim Kreis Siegen- Wittgenstein im Zeitalter der global drohenden Klimakatastrophe aus kurzsichtigen wirt-schaftlichen Erwägungen dieses Vorhaben der Reaktivierung der Johannlandbahn abzu-schmettern? Die Bürgerinitiative “Pro Johannlandbahn e.V.” hatte sich für die Wiederinbetrieb-nahme des schienengebundenen, öffentlichen Personennahverkehrs auf der Strecke (Werthen-bach -) Deuz – Netphen – Siegen – Hauptbahnhof eingesetzt. Der Verein wurde im Frühjahr 1998 gegründet. Sein Ziel war die Reaktivierung des Personenverkehrs auf der Johannland-bahn. Um dies zu erreichen, führten sie Informations- und Aufklärungsveranstaltungen durch. Sie suchten den Kontakt zu Politikerinnen und Politikern aller Parteien und zu Verkehrsbe-trieben. Sie berieten Bürgerinnen und Bürger sowie Planer etc. Dazu boten sie Präsentationen und Diskussionen an. In ihren Zeitungen erkennt man nicht nur idealistisches Engagement, sondern vor allem Beharrlichkeit, Gründlichkeit und Professionalität. Wie Umfragen, Presse-berichte, Unterschriftensammlungen zeigen, suchte die Initiative stets den Konsens mit der breiten Öffentlichkeit und fand ihn auch. Wie aus den Darstellungen im heute gültigen Regionalplan hervorgeht, war der Verein in seiner Argumentation den modernen Gründen „Pro Bahn“ und gegen „Nur Auto“ praktisch um fast 10 Jahre voraus.
AK-Verkehr
Bericht aus dem VGWS-Fahrgastbeiratssitzung 26-06-2013
Siegen. Am 26.06. fand die erste Arbeitssitzung des neu gebildeten Fahrgastbeirates statt. Der Einladung der VGWS waren leider viele der in den Fahrgastbeirat delegierten Mitglieder nicht gefolgt. Vollzählig vertreten waren die VGWS, die Verkehrsunternehmen und der ZWS. Ein positives Zeichen für den Stellenwert, der dem Fahrgastbeirat von dieser Seite beigemessen wird. In einem Vortrag stellte die Südwestfalenagentur das Projekt mobil4you ‚Mehr Mobilität im ländlichen Raum‘ vor. (es gab wohl keinen deutschen Begriff ?) Dabei geht es um die Entwicklung innovativer ÖPNV-Maßnahmen abseits der Ballungsräume unter Berücksichtigung des Demographiewandels. Einzelne, bereits im Hochsauerland und im Kreis Soest umgesetzte Maßnahmen wurden erörtert. Gute Ideen, die vom Land NRW gefördert werden. Ob sie jedoch für den Bereich der VGWS umsetzbar sind, muss im Einzelfall geprüft werden. Ähnliche Konzepte werden bei den Fahrgastverbänden ProBahn und dem VCD schon seit vielen Jahren diskutiert, scheiterten jedoch in der Vergangenheit immer wieder an der Finanzierung. Weitere Infos zum Projekt unter mobil4you
Im Anschluss an den Vortrag wurde über die zukünftige Arbeit und Ausrichtung des Fahrgastbeirates diskutiert. Es wurde deutlich, dass es in der Region genügend Probleme gibt, die schon lange auf Lösungen warten. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit wurden nur noch einige davon angesprochen, dazu gehörten Fahrgastinformationssysteme an den Haltestellen, übersichtlichere Fahrplangestaltung, Probleme der Schüler im Bahn- und Busverkehr, Busverbindungen in kleine Ortsteile, um nur einige zu nennen. Einen gesonderten Punkt nahmen die Probleme bei Verspätungen oder Betriebsstörungen im Bus-Schülerverkehr ein. Hier wurde die Einrichtung einer gesonderten Internetseite angeregt, um die Information und Kommunikation in diesem Bereich zu verbessern. Herr Stephan Degen, VWS, erläuterte, dass seit einiger Zeit ein rechnergesteuertes Betriebsleitsystem für die Busse in Erprobung ist. Dieses System ist als Grundlage für die dynamische Fahrgastinformation an zentralen Bushaltestellen erforderlich. Herr Degen rechnet ab Ende 2013/Anfang 2014 mit dem Einsatz des Informationssystems am ZOB Siegen und an der Haltestelle Kölner Tor.
Die VGWS hat seit kurzem für den Fahrgastbeirat auf der Internetseite http://www.vgws.de/fahrgastbeirat/ ein Kontaktformular für Fragen, Anregungen und Kritik eingerichtet. Der Fahrgastbeirat hofft auf kritische und konstruktive Rückmeldungen vieler Fahrgäste.
Zum Abschluss regte der Sprecher des Fahrgastbeirates, Heinrich Maiworm, an, ihm weitere Themen per e-mail zu senden.
Auf der Seite http://www.vcd-siegen-wittgenstein-olpe.de/vcd-im-fahrgastbeirat/problem-forderungen/ hat der Verkehrsclub Deutschland bereits Themenschwerpunkte gesammelt und verschiedene Anregungen und Kritik zum Bus- und Bahnverkehr zusammengestellt.
Problem am Bahnhof Siegen-Weidenau – 14-06-2013
Die Wegeverbindung Billweg zwischen dem Giersberg und dem Bahnhof Weidenau wird zur Zeit von betroffenen Anwohnern im Umfeld und der Politk diskutiert. Der Verkehrsclub VCD und der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Siegen meinen: Ein Durchgang muss erhalten erhalten bleiben! Für Fußgänger und Radfahrer ist der Billweg eine wichtige Wegeverbindung. Diese dient der Anbindung des Weidenauer Bahnhofs und des Einkaufszentrums an die Wohngebiete am Giersberg und dahinter. Mit einem Erhalt dieser Fußgänger- und Radwegverbindung durch eine Teileinziehung ergäben sich für alle Beteiligten Verbesserungen, auch für die Industrie. Eine vollständige Sperrung zwingt Radfahrer und Fußgänger zu einem Umweg über die Siegtalstraße und der Straße „Auf den Hütten“. Eine Wegeinziehungen wird seitens von Politik und Verwaltung zu oft zulasten der Bürger durchgeführt, wie in auch angrenzenden Kommunen beobachtet werden konnte. Dabei dienen kurze Wege der Verkehrsentlastung, da so mancher Bürger sein Auto stehen lassen kann. Dies sollte auch im Sinne einer Klimakommune sein, die sich um die Reduzierung von Abgas-u. Feinstaubbelastung in den Innenbezirken bemüht.
VGWS-Fahrgastbeirat – 26-06-2013
Auf der nächsten Sitzung des Fahrgastbeirates am 26-06-2013 wird von der Südwestfalen Agentur das Projekt Mobil4you vorgestellt. Beginn der Sitzung ist 16:30 Uhr in Siegen.
Weitere Infos zu mobil4you
20 Jahre Semesterticket an der UNI-Siegen
fast 3mal soviele Fahrgäste wie vor 20 Jahren
ca. 400 Mil. km weniger Autofahrten, ca. 65 Mil. kg CO2 eingespart
Seit 20 Jahren nutzen die Studenten der UNI-Siegen das Semesterticket. Vor der Einführung des Semestertickets nutzen 14,5% der Studenten Bus und Bahn auf dem Weg zur UNI. Heute, nach 20 Jahren, liegt der Anteil bei 42%. Doch wie ist es dazu gekommen? 1990 gründete sich der Arbeitskreis Verkehr an der UNI-GH-Siegen. Mitglieder waren Achim Walder (Initiator und lange Jahre Vorsitzender), Prof. Hannes Sauer (Stell. Vorsitzender und FB Architektur), Prof. Bernward Engelen (FB Chemie), Anton Werner (Studiendirektor Musik), Reinhold Juckenack, Phillip Mothershaw (Lehrbeauftragter Englisch), Dr. Herbert Kenppe (FB Chemie), Thomas Reincke, Magnus Muth und Stefan Weh (Studenten) sowie Dr. Reinhold Schulze (FDP) und Wilhelm Rothenpieler (CDU).
Sehr schnell wurde klar, dass sich die Verkehrsprobleme nicht ohne die Verkehrsunternehmen, die Stadt Siegen … => 20 Jahre Semesterticket
‘Interessenvertretung der Bus- und Bahnnutzer Südwestfalen’ (BUND)
Nach vergeblichen Versuchen der BUND-Kreisgruppe, bereits 1993 einen Fahrgastbeirat für die Region Südwestfalen (Kreis Siegen-Wittgenstein und Kreis Olpe) einzurichten, wurde vom BUND der Arbeitskreis ‘Interessenvertretung der Bus- und Bahnnutzer Südwestfalen’ ins Leben gerufen. In den monatlichen Treffen, an denen Günter Padt (Deutsche Bundesbahn), Dr. Heinz Schaldach (VWS-Vorstand) und Günter Schneider (Geschäftsführer Westfalenbus), Achim Walder (BUND) der auch den Vorsitz übernahm, Günter Linde (Arbeitskreis Schienenverkehr), Anton Werner (VCD), Herr Werner Sasse (Aussichtsrat VWS), Dr. Reinhold Schulze (FDP), Jürgen Weiskirch (ÖTV), Willi Braase (DGB), Ines Schulte-Wilde (BUND), Roland Abel (SPD-Kreistag) und auch Bus- und Bahnfahrgäste teilnahmen, wurden Problembereiche wie Fahrpläne, Anschlusszeiten, Fahrpreise, Verbundfahrkarten usw. regelmäßig erörtert. Leider gelang es 1995 nicht, dieses Gremium in einen Fahrgastbeirat umzuwandeln.
Weitere Infos zum neuen Fahrgastbeirat beim Verkehrsclub-Deutschland
Umbau Bahnhof Siegen – Runkel als Investor
Zu einem Aktionsbündnis Bahnhof Siegen haben sich jetzt unter der Federführung des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) interessierte Bürger und Verbände zusammengeschlossen. Als erste Maßnahme sollen an allen vier Adventssamstagen vor Weihnachten in der Bahnhofstraße ab 11.00 Uhr Unterschriften für eine geänderte Variante der vorgestellten Pläne des Investors gesammelt werden, die bei Erfolg in ein Bürgerbegehren münden sollen. Den Akteuren geht es dabei um ein größeres Mitspracherecht in Bezug auf Außengestaltung und Funktion eines öffentlichen Bahnhofs, der den heutigen Erfordernissen gerecht wird. Bessere Zugänglichkeit und Behindertenfreundlichkeit, Aufenthaltsräume, Infopunkte, attraktive Außengestaltung, auch unter Berücksichtigung der Historie und die Verwirklichung zeitgemäßer ökologischer Kriterien sind nur einige Punkte.
Aufstellung eines Lärmaktionsplanes (Stufe 1) für die Stadt Siegen
Gemeinsame Stellungsnahme (STN) von BUND und NABU und stimmen dem vorgelegten Lärmaktionsplan (Stufe 1) zu.
Die durch die vorgelegte Richtlinie 2002/49/EG des Europäischen Parlamentes geforderte Aufgabenstellung wird konsequent abgearbeitet mit dem Ziel, Umgebungslärm zu verhindern, ihm vorzubeugen oder zu mindern. – Zu diesem Zweck sind schon seit Jahren Lärmmessungen vorgenommen worden. – Es wurden dann strategische Lärmkarten für die zentralen Verkehrsachsen von Straßen, Autobahnen und Eisenbahnstrecken erstellt. Der erste Kartierungsschritt erfolgte durch das LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz und wurde durch das landesweite Internet-Portal www.umgebungslaerm.nrw.de jedermann zugänglich gemacht. – Der TÜV Rheinland hat diese Karten dann für den Bereich des Straßenverkehrslärms plausibilisiert und aktualisiert.Maßnahmen zur Minderung des Verkehrslärms obliegen der Gesetzgebung des Bundes, des Landes, Verordnungen der Städte und Gemeinden und schließlich dem einzelnen Verkehrsteilnehmer. Für die Stadt Siegen wurden hier gemäß Vorschrift der o. g. Richtlinie die Hauptverkehrsadern mit über 6.0 Mio. Kfz/a.untersucht. Für die Grenzwerte wurde die strategische Lärmkartierung des MUNLV NW von 70 dB(A) für den Tag und 60 dB (A) für die Nacht zugrunde gelegt. – Auch die Zahl der durch besonders hohe Lärmwerte betroffenen Menschen wurde für diese Verkehrsachsen ermittelt. – Daraus wurde dann für die 5 in Kapitel 5.2. genannten sog. „Hot –Spot -Bereiche“ wie Eiserfelder, Weidenauer, Siegtal- und Frankfurter Straße und für den Autobahnzubringer in Siegen-Mitte die am dringlichsten erforderlichen Maßnahmen herausgearbeitet. – Die Stadt Siegen hat schon in der Vergangenheit durch den Bau der HTS, die zahlreichen Zubringer zu dieser, Tunnel statt Aufständerungen der HTS, Lärmschutzwände an der HTS und weitere Straßenbaumaßnahmen im Innenbereich Maßnahmen ergriffen, um den Verkehr flüssig zu machen. Auch ist der LKW- Verkehr weiter aus der Innenstadt auf die HTS gedrängt worden, sodass hier vornehmlich Linienverkehr durch Busse und nur Lieferverkehr statt Durchgangsverkehr durch LKW erfolgen kann. – Auch weitere Innenstadtbereiche konnten so für die Fußgängerströme von der Unter- zur Oberstadt freundlicher und Lärm mindernder gestaltet werden. – Weitere Maßnahmen waren die forcierte Neuanschaffung von schadstoffarmen Bussen und die Deckenerneuerung auf Straßen. – Auch das Radwegenetz wurde zuletzt 2006 um 1 km erweitert und auf 3 km durch Beleuchtung sicherer gemacht. – Der Dialog mit besonders Betroffenen wurde von der Stadtverwaltung gesucht, um diese über die Inhalte und Ziele der EU- Umgebungslärmrichtlinie zu informieren und Kritik und Anregungen von diesen entgegen genommen. – Auch die in Kapitel 7 aufgeführten und angestrebten weiteren geplanten Maßnahmen (lärmarme Fahrzeuge, bauliche und verkehrsrechtliche Maßnahmen, Verkehrsfluss fördernde Maßnahmen, Parkmanagement, stadtnahe Wohngebiete und verkehrliche Maßnahmen) zeigen den Willen zur Verbesserung der in den engen Tallagen Siegens vorhandenen Lärmsituation. Für weitere Planungen zur Verbesserung der Lärmsituation sind jedoch nach Ansicht der Naturschutzverbände grundsätzlich auch neue Ansätze ins Auge zu fassen. Die über Jahrzehnte erfolgte fortschreitende Zentralisierung der Eisen- und Stahlindustrie einschließlich der Zulieferbetriebe hat immer mehr Verkehr angezogen. So strömen jeden Tag große Teile der arbeitenden Bevölkerung und des Material – und Energietransportes in und aus der Stadt. Leider ist in der Vergangenheit Wert ausschließlich auf den Ausbau des Straßennetzes gelegt worden. Der Öffentliche Nahverkehr (viel flexiblere und kleinere Taktbusse) ist vernachlässigt worden. Das Schienennetz sowohl in der Stadt (damals gab es noch eine Straßenbahn!) als auch das Bahnnetz an den Hauptachsen von und nach Siegen sind weitgehend für den Personenverkehr abgebaut worden. – Des Weiteren muss stärker am Ausbau des Radwegenetzes gearbeitet werden. – Für die Innenstadt wäre ein zusammenhängendes Fußgängerverbundsystem erforderlich. Im sog. „Zielkatalog Siegen-Mitte“– konnte man sogar Bäume in der Sandstraße sehen und große fußläufige Bereiche. – Wünschenswert wäre endlich das Anstreben von Gewerbegebieten an der Schiene auf alten Brachflächen, die in Zukunft von Berufstätigen und den Gütern durch die Bahn energie- und lärmfreundlich erreicht werden können. Leider sind diese Flächen immer wieder durch Großdiscounter fehl genutzt worden, wodurch der Verkehr geradezu von der HTS in die Weidenauer Straße, die Sandstraße und die Koblenzer Straße zu den Verkaufszentren geleitet worden ist. – Erforderlich ist ein Nahversorgungsnetz in den Vororten von Siegen, für die ständig älter werdende Bevölkerung. Dazu gehören alle sozialen Einrichtungen für die ortsnahe Versorgung der Bevölkerung, sodass ein großer Teil der Bevölkerung nicht wegen jeder Kleinigkeit in die Stadt fahren muss. – Selbst an Wochenenden ergießen sich wegen zahlreicher Feste aus jedem erdenklichen Anlass wahre Verkehrsströme in die Innenstadt. – Eine weitere Möglichkeit könnte in dem Wiederaufleben des „Park und Ride“ – Gedankens, bestehen, wenn man ortsnahe Parkplätze außerhalb geschaffen hätte. – Seelbach war viel zu weit entfernt.- Vieles liegt allerdings nicht in der Hand der Behörden, sondern betrifft das Festhalten an der grenzenlosen Freiheit des Autofahrers selbst. – Hier helfen wahrscheinlich nur Plaketten bzw. teurer Sprit, um sich z.B. für Fahrgemeinschaften zu entscheiden. – Wir hoffen, Ihnen mit diesen wenigen Vorschlägen gedient zu haben.
Jürgen Sartor (NABU) + Ulrich Banken (BUND- KG Si/Wi)
Aktionsbündnis Bahnhof Siegen
Zu einem Aktionsbündnis Bahnhof Siegen haben sich jetzt unter der Federführung des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) interessierte Bürger und Verbände zusammengeschlossen. Als erste Maßnahme sollen an allen vier Adventssamstagen vor Weihnachten in der Bahnhofstraße ab 11.00 Uhr Unterschriften für eine geänderte Variante der vorgestellten Pläne des Investors gesammelt werden, die bei Erfolg in ein Bürgerbegehren münden sollen. Den Akteuren geht es dabei um ein größeres Mitspracherecht in Bezug auf Außengestaltung und Funktion eines öffentlichen Bahnhofs, der den heutigen Erfordernissen gerecht wird. Bessere Zugänglichkeit und Behindertenfreundlichkeit, Aufenthaltsräume, Infopunkte, attraktive Außengestaltung, auch unter Berücksichtigung der Historie und die Verwirklichung zeitgemäßer ökologischer Kriterien sind nur einige Punkte.
BUND Forderungen zur Neugestaltung des Bahnhof Siegen
In den letzten Jahren hat der Bahnhofsvorplatz in Siegen einige Veränderungen erfahren. Zuerst wurde das Nürnberger-Hochaus abgerissen. Erbaut wurde an seiner Stelle - wie in vielen Städten- ein gesichtsloser Geschäftswürfel namens City-Galerie. Die Architekten haben auf die Aussengestaltung nicht viel Wert gelegt. Kurze Zeit später wurde auch die gesamte Häuserzeile gegenüber dem Bahnhof abgerissen und durch den großen Glastrakt der Sparkasse ersetzt. Auch der Nordflügel des alten Bahnhofs mit der weithin sichtbaren, historischen Bahnhofsuhr wurde durch einen Neubau ersetzt. Übrig blieb nur das heutige Bahnhofsgebäude mit der Fassade aus den Nachkriegsjahren, das zur neuen Bebauung nicht mehr zu passen scheint. Muss es deshalb abgerissen werden? Entspricht es nicht mehr den heutigen verkehrlichen Erfordernissen? Die Mehrheit im Stadtrat hat sich für einen kompletten Neubau durch einen Investor entschieden, der bereits das Bahnhofshochhaus an der Unterführung zum Fischbacherberg gebaut hat – kein städtebauliches Highlight -.
Für den BUND-Kreisverband ist der heutige Zustand im/am Bahnhof Siegen nicht mehr zeitgemäß. Es besteht vom Bahnhof keine Erschließung der nordwestlichen Stadtteile mit den Berufsschulen, der UNI und der Wohnbebauung. Die städtische Bahnunterführung ist seit Jahren ein Angstraum und eine Zumutung für jeden Benutzer. Dreck, Graffiti und üble Gerüche werden von der Stadt nur unzureichend beseitigt. Der BUND begrüßt deshalb die geplante beidseitige Anbindung des Bahnhofs und der Bahnsteige mit einem neuen Brückenbauwerk, eine Umgestaltung des Bahnhofs mit allen nötigen Einrichtungen für Bus- und Bahnbenutzer. Die Fassadengestaltung muss sich deutlich von den umliegenden Glasfassaden unterscheiden. Es sollten neue Arbeitsplätze in Bahnnähe geschaffen werden, damit der PKW-Verkehr im Bahnhofsbereich reduziert wird. Bevor jedoch neue Pläne verwirklicht werden, fordern die Bus- und Bahnbenutzer die Beseitigung der gravierenden heutigen Defizite.
Siegen HBf – Bahnhofsgebäude
- Bei der Konzeption des Gebäudes muss die verkehrliche Funktion im Mittelpunkt stehen: direkter Zugang durch das Gebäude zu den Bahnsteigen, ausreichend groß dimensionierte Zugangs- und Aufenthaltsflächen („Bahnhofshalle“), Fahrkartenverkauf / Information in zentraler Lage im Gebäude.
- Beibehaltung der Bürgersteigbreite des heutigen Bahnhofgebäudes, jedoch kann dieser Bereich ab der ersten Etage überbaut werden. Hierzu sind im Erdgeschoss Arkaden notwendig.
- Die Fassadengestalltung muss sich deutlich von den bisherigen Glas-Neubauten in der Stadt Siegen unterscheiden. Hierzu der Runkel-Entwurf für den Bahnhof-Siegen. Hier ist die Bevölkerung einzubeziehen. (Die Siegener Politiker haben bisher nicht viel städtebauliche Kompetenz gezeigt.)
- Informationsschalter von DB, HLB, VWS, BRS ( Deutsche Bahn u. Regionalbahnen und -busse) mit Öffnungszeiten von 6.00 bis 22.00 Uhr
- Aufenthaltsraum im neuen Bahnhofsgebäude (im Winter geheizt) mit Sitzgelegenheiten, von 5.00 bis 24.00 Uhr geöffnet
- Toilettenanlage, Öffnungszeiten mindestens von 5.00 bis 24.00 Uhr
- Ausreichende Zahl an Schließfächern.
- Info-Stand der Touristeninformation der Stadt Siegen oder des Kreis Siegen-Wittgenstein im Bahnhofsgebäude
- Frei zugängliche Abstellanlagen auf dem Bahnhofsvorplatz oder in das Gebäude integrierte Fahrradboxen (ca. 25) bzw. eine automatisierte Fahrradabstellanlage.
- Abfahrtsanzeige in der Bahnhofswartehalle für Bahn und Bus.
Siegen HBf – Bahnanlagen und Bahnsteige
- Erhalt der heutigen Bahnsteigunterführung zum Mittelbahnsteig (kurzer Weg) und kontinuierliche Reinigung derselben, Umbau jeweils einer Treppenanlage zu einer Rampe nach Schweizer Vorbild (nicht vollkommen barrierefrei, aber für Reisende mit Rollkoffern, Kinderwagen oder Fahrrädern oder für Gehbehinderte gut nutzbar)
- Wetterschutz für neue Überführung auf der gesamten Länge, und garantierte, regelmäßige Reinigung der Wände und Fenster
- Überführung mit einer Mindestbreite von 10 Metern zwischen Bahnhofsgebäude und Mittelbahnsteig
- Die Überführung muss einen eigenen Abgang, unabhängig von der Deutschen Bahn, auf den Bahnhofsvorplatz gewährleisten.
- Schiebemöglichkeiten von Fahrrädern an allen Treppenaufgängen
- Rolltreppen zur neuen Überführung in beide Richtungen am Hausbahnsteig und am Mittelbahnsteig, Richtung Fischbacherberg eine Treppenanlage und eine Rampe als ZickZack oder Spindel
- Aufzüge am Hausbahnsteig, am Mittelbahnsteig und am Anstieg Fischbacherberg. Bei Defekt der Aufzüge muss die DB für Fahrgäste Servicepersonal bereit stellen (z.B. zum Transport von Gepäck oder Gehilfen über die Treppen). Sicherzustellen ist dann auch die Erreichbarkeit des Mittelbahnsteigs für Rollstuhlfahrer, z.B. durch eine Gleisquerung vom Hausbahnsteig zum Mittelbahnsteig unter Aufsicht von DB-Personal.
- Gleisquerung vom Hausbahnsteig zum Mittelbahnsteig mit DB-Aufsichtspersonal für Rollstuhlfahrer, wenn Aufzug außer Betrieb
- Beseitigung des nicht genutzten Gebäudes auf dem Mittelbahnsteig und die bessere Verknüpfung der Züge Aachen-Köln-Siegen mit Siegen-Giessen-Frankfurt
- Verglaster Aufenthaltsraum auf dem Mittelbahnsteig (im Winter geheizt) mit Sitzgelegenheit von 5.00 bis 24.00 Uhr
Siegen HBf – Bahnhofsvorplatz
- Begrenzung der TAXI-Stellplätze direkt vor dem Bahnhof auf maximal fünf, freier Durchgang zu den Bushaltestellen (Die TAXI-Fahrer stehen im Winter mit laufendem Motor vor dem Bahnhof!)
- Kurzhaltezone (5 Halteplätze, max 3 Minuten) für Zubringerverkehr von Reisenden auf dem Bahnhofsvorplatz, Parkzone auf der Fischbacherbergseite direkt an der Fußgängerbrücke
- Fahrradabstellanlagen für 50 Fahrräder auf der Stadtseite in unmittelbarer Nähe zu den Gleisen, frei zugängliche überdachte Abstellanlagen auf der Seite Fischbacherberg mit mind. 25 Fahrradboxen
(c) 2012
VCD Verkehrsclub-Deutschland, Kreisverband Siegen-Wittgenstein und Olpe
www.vcd-siegen-wittgenstein-olpe.de
Fraktion B90/Die Grünen im Rat der Stadt Siegen
Kritische Punkte zum gegenwärtigen Stand des Bahnhofsentwurfes.
Aus den bisherigen Gesprächen und Vorstellungen des Konzeptes ergeben sich für uns folgende Kritikpunkte:
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Die ursprünglichen, in den Vorstellungen genannten Ziele der Projektentwicklung werden nach derzeitigem Sachstand seitens des Investors in großen Teilen nicht eingehalten.
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„Die Schaffung eines Hauptbahnhofes, der einer Großstadt angemessen ist“ wird auch durch die letzte Vorstellung des Konzeptes nicht realisiert. Der Hbf-Siegen spielt in dem Gesamtkonzept weiterhin eine untergeordnete Rolle; auch wenn überarbeitete Ansichten auf den ersten Blick dem ungeschulten Auge etwas anderes suggerieren. Grundrisse, welche Aufschluss über die konzeptionelle Wertigkeit der Einheit `Hbf-Siegen´ geben könnten wurden in der letzten überarbeiteten Präsentation nicht gezeigt. Eine Bewertung ist daher für uns zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich.
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Eine „Verbesserung der städtebaulichen Situation (Kurzparker & Pendler)“ wurde zu Beginn der politischen Auseinandersetzung mit dem Thema, mit der Darstellung eines Parkhauses zwischen Bahnanlagen und HTS angedacht. Dieses Parkhaus wird nun, nach Aussage des Investors nicht mehr Planungsbestandteil sein. Eine Lösung des Investors zu dieser bislang nicht eingehaltenen Zielvorstellung wurde den Entscheidungsträgern nicht genannt.
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Auch die, als Ziel der Projektentwicklung benannte, „Attraktive Gleisquerung durch Fußgängerüberführung – Ersatz der `hochpeinlichen´ Unterführung“ ist nicht konzeptionell gelöst. Die diesbezüglichen Planungen der DB und des Investors stimmen nicht überein. Neuere, übereinstimmende Konzepte die den genannten Anspruch erfüllen, liegen uns bislang nicht vor.
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Nach derzeitigem Konzeptstand benötigt der Investor einen städtischen Flächenanteil, dessen Abmessungen den Fußgängerbereich vor dem Gebäude um ca. 50% verringern (bis 60 % verschmälern) werden. Dies bedeutet eine nicht unerhebliche Einschränkung der Nutzung für die Fußgänger, und das auch noch ausgerechnet in dem Bereich, indem das Ankommen, Warten, Begrüßen und sich Begegnen eine große Rolle im `öffentlichen Raum´ einnimmt. Eine mündliche Zusage des Investors, die Kubatur an der schmalsten Stelle etwas zurückzunehmen, reicht nach unserer Meinung hier für eine positive Rückmeldung aus der Politik nicht aus.
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Die Dimensionierung des Gebäudes beeinflusst unserer Meinung nach auch die Qualität des städtischen öffentlichen Raumes. Während der Vorplatz des Bahnhofes sich deutlich verringert, hat das Gebäude nach neuestem Konzeptstand eine geschätzte Höhe von 16m bis zu 23m.
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Die neue Fassade (Variante 3) geht zwar auf die Forderung aus dem politischen Raum ein, dass das Gebäude als `Bahnhof´ erkennbar bleiben soll. Nach ursprünglichem Konzeptstand steht sie jedoch in keinem erkennbaren Kontext zum Inneren des Gebäudes. Auch die Vorblendung einer anderen, noch völlig undefinierten Struktur ändert daran unserer Auffassung nach nichts. Aktualisierte Darstellungen funktionaler Abläufe im Innenraum wurden nicht vorgestellt.
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Im Vorfeld fand bereits die fehlende Grundrissplanung bzw. das fehlende Konzept der inneren Nutzung und Erschließung Erwähnung (relevant für den öffentlichen Bereich). Gegenwärtig kann nicht beurteilt werden, ob die Funktionalitäten der Bahnhofshalle, des Reisezentrums und der Gleiszugänge gewährleistet sind. Der Bezug der Treppen, Wege und Aufzüge, sowohl zur Unterführung als auch zur Überführung, ist nicht bewertbar / einschätzbar.
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Weitere Punkte zur Funktionalität innerhalb des städtebaulichen Konzeptes sind ebenfalls bis zu heutigen Tage nicht geklärt / nicht in den Entscheidungsgremien als Lösungsansatz vorgestellt worden: Die Radabstellanlagen müssen angemessen (nahe dem Bahnhofseingang) untergebracht werden. Das Bringen und Abholen von DB-Nutzern muss auch weiterhin vor dem Bahnhof möglich sein (insbesondere im Hinblick auf die demografische Entwicklung). Die Stellplätze für Taxen müssen dem Bahnhofszugang zugeordnet werden können, ohne den fußläufigen Verkehr zu behindern. Die Situation für Berufsschüler, die von der Endhaltestelle in der Hindenburgstraße kommen und über die Überführung gehen sollen (verlängerte Fußwege), muss überdacht und optimiert werden
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Weitere ungeklärte, planungsrechtlich relevante, Probleme / Entscheidungen und Rahmenbedingungen stehen noch aus und müssen zu einem späteren Zeitpunkt erörtert werden (B-Plan-Änderungen etc.)
Fazit: Auf Grundlage des derzeitig bekannten Sachverhaltes und nach sorgfältiger Überlegung können und wollen wir kein positives Votum zum derzeitigen Sachstand / Konzeptstand abgeben.
(c) Siegen, 6. Nov. 2012 – Fraktion B90/Die Grünen im Rat der Stadt Si